Insgesamt 140 Anmeldungen sind für den 11. Internationalen Telemann-Wettbewerb eingegangen. "Dass Telemann mit seiner Musik so viele junge Menschen in seinen Bann zieht, ist überwältigend. Die hohe Zahl der Anmeldungen aus aller Welt ist auch ein Indiz dafür, dass die jungen Leute den Strohhalm ergreifen, sich in dieser konzertarmen Corona-Zeit zielstrebig der Musik zuwenden zu können. Der Wettbewerb motiviert zum Üben und hilft beim Blick nach vorn. In diesen schwierigen Zeiten unterstreicht er auf ganz eigene Weise aber auch die Bedeutung von Wettbewerben im Ausbildungsprozess und für die Lebenswege junger Menschen“, stellt Wettbewerbspräsident Prof. Siegfried Pank heraus.
Um in Zeiten der Pandemie unnötige Reisen zu vermeiden und dennoch eine hohe Qualität der Wettbewerbsbeiträge zu sichern, hatte die veranstaltende Internationale Telemann- Gesellschaft e.V. in Absprache mit der Jury in diesem Jahr erstmals die Zugangsbedingungen für den renommierten Wettbewerb geändert. Die 140 Bewerberinnen und Bewerber aus 34 Nationen, allen voran aus Deutschland, Südkorea, Österreich und Spanien, warenaufgefordert worden, Videos zur Vorauswahl einzusenden.
Die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Barthold Kuijken hat jetzt 46 Teilnehmer*innen zugelassen, darunter 22 Blockflötist*innen, 14 Traversflötist*innen und 10 Barockoboist*innen. Die Kandidat*innen kommen aus Südkorea, Österreich, Ungarn, Spanien, Japan, Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, China (Hong Kong), Großbritannien, Israel, Kroatien, Taiwan, Tschechien, Weißrussland, Deutschland sowie erstmals aus Kuba und Venezuela. Sie sind Studierende oder Absolvent*innen von 22 renommierten Musikhochschulen in Europa und Asien, darunter die Schola Cantorum Basiliensis, das Mozarteum Salzburg, das Royal Conservatory Brussels, die Hochschule für Musik und Darstellende KunstFrankfurt am Main, das Konservatorium Amsterdam und die Tokyo University of Arts.
Der 11. Internationale Telemann-Wettbewerb soll vom 29. August bis zum 4. September 2021 in Telemanns Geburtsstadt Magdeburg stattfinden. Der ursprünglich für Anfang März geplante Wettbewerb ist für historische Holzblasinstrumente (Blockflöte, Traversflöte, Barockoboe) ausgeschrieben.
Die Teilnehmenden werden von einer hochkarätigen und international besetzten Jury bewertet, die unter der Leitung von Prof. Dr. Barthold Kuijken (Belgien, Blockflöte) steht. Der Wettbewerb soll auch im Spätsommer in drei öffentlichen Runden ausgetragen werden. Veranstaltungsort ist das Gesellschaftshaus, in dem auch das Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung seinen Sitz hat.
Neu wird sein, dass das traditionelle Abschlusskonzert des Wettbewerbs mit der Übergabe der Preise bereits am Abend des Finaltages stattfinden wird, also am Sonnabend, dem 4. September 2021, 19.30 Uhr.
Insgesamt stehen Preisgelder in Höhe von 15.500 EUR zur Verfügung. Neben Hauptpreisen, u.a. der Preis der Mitteldeutschen Barockmusik, können sich erfolgreiche Teilnehmer*innen auf Konzertverpflichtungen bei den Magdeburger Telemann-Festtagen, dem Bachfest Leipzig, den Arolser Barock-Festspielen und den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci freuen.
Der 11. Internationale Telemann-Wettbewerb wird von der Internationalen Telemann- Gesellschaft e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Magdeburg und ihrem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung veranstaltet. Präsident des Wettbewerbs ist Prof. Siegfried Pank, der zugleich auch als Präsident der Internationalen Telemann-Gesellschaft e.V. vorsteht.
Zugelassen sind Instrumentalist*innen im Alter von 18 bis 34 Jahren, denen die historisch informierte Aufführungspraxis ein grundlegendes Interpretationsanliegen ist und die auf einem historischen Instrument (spätestens 18. Jahrhundert) oder dem Nachbau eines solchen spielen.
Hintergrund
Der von der Internationalen Telemann-Gesellschaft e.V. 2001 ins Leben gerufene und seither im Biennale-Rhythmus veranstaltete Wettbewerb soll die Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Schaffen Georg Philipp Telemanns bei Musikstudierenden bzw. jungen Interpretinnen und Interpreten im Alter von 18 bis 34 Jahren fördern, eine historisch informierte Interpretation der Musik des 18. Jahrhunderts stimulieren, den Erfahrungsaustausch der jungen Musikergeneration auf internationaler Ebene anregen und ihren Einstieg ins Berufsleben durch eine erfolgreiche Teilnahme an diesem musikalischen Leistungsvergleich unterstützen. Einige der heute im Musikleben und/oder in der musikalischen Ausbildung tätigen Wettbewerbspreisträger sind Prof. Wiebke Weidanz und Prof. Felix Koch (Ensemble "Mediolanum“, 2001), Prof. Michael Hell (Blockflöte, 2003), Dmitri Sinkovsky (Violine, 2011) und das Ensemble "Camerata Bachiensis“ (2013), welches von 2016 bis 2020 Ensemble in residence des Bach-Museums Leipzig war. Ausgeschrieben wurden bislang die Kategorien Kammermusik, historische Holzblasinstrumente, historische Streichinstrumente und Gesang.