Das Festival Frei Improvisierter Musik feierte im vergangenen Durchgang sein 10 -jähriges Bestehen. Es ist ein wichtiger Bestandteil zeitgenössischer Kunst in Sachsen und gehört zu den wichtigsten Festivals dieser Art in Europa. Es verdankt seinen Erfolg der engagierten Arbeit der Mitglieder der Künstlervereinigung “Blaue Fabrik“ sowie der großzügigen Unterstützung durch die Stadt Dresden, das Land Sachsen, sowie der Kulturstiftung der Sparkasse.
Das Festival ist der zeitgenössischen Improvisationsmusik verpflichtet, die sich seit den 60-er Jahren in Europa als eigenständige musikalische Sprache entwickelt hat und durch ihre Spontanität zu überzeugen weiss. Die Wurzeln dieser Musik liegen hauptsächlich in der komponierten zeitgenössischen Musik und im Free Jazz. Beeinflusst wurde sie besonders durch die in der Nachfolge der 2.Wiener Schule wirkenden Komponisten und durch das Musikdenken von John Cage.
Heute verfügt die europäische Improvisationsmusik bereits über eine eigene Tradition, sie erweitert die jazztypischen Gestaltungsprinzipien und verwendet Strukturen, die denen in zeitgenössischer Komposition verwandt sind. Charakterisiert wird dies durch die von Misha Mengelberg geprägte Wortfügung des „instant composing“
Auch im Jahr nach seinem 10-jährigen Jubiläum bietet das Festival ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Neben Vertretern der kreativen jungen Dresdner Szene, wie Hartmut Dorschner , werden international bedeutsame Musiker zu hören sein. So stellt Festivalleiter Günter Heinz erstmals in Dresden sein Schweizer “Trio of Surprises “ vor. Das ist keine Überraschung, denn er arbeitet mit dem international bekannten Komponisten und Pianisten Max E. Keller und dem insbesondere durch die Gruppe “Nachtluft“ bekannten Schlagzeuger Jacques Widmer seit 15 Jahren in verschiedenen Konstellationen zusammen.
Wie gewohnt stellt das Festival stets neue, ungewöhnliche Projekte vor, diesmal die Gruppe “Sin Red “ aus Spanien, die das Klangphänomen Sprache als Improvisationsmaterial wesentlich einbezieht.
Absätze