Im Rahmen des von der Stadt Karlsruhe und der Hochschule gemeinsam durchgeführten Festivals ZeitGenuss hat die Hochschule für Musik Karlsruhe dank der Förderung der Ernst von Siemens Musikstiftung zwei neue Musikwettbewerbe ausloben können. Der Karlsruher Wettbewerb für die Interpretation zeitgenössischer Musik richtete sich an Ensembles von Duo- bis Septettbesetzung. Es gab über 30 Anmeldungen für den Wettbewerb. Elf Ensembles haben am Wettbewerb teilgenommen. Das Niveau war durchweg sehr hoch. Die Jury bestand aus dem Komponisten Felix Baumann (Zürich), dem Musikjournalisten Gerhard Rohde (FAZ) und der Pianistin und Gründerin des Trio Accanto Yukiko Sugawara-Lachenmann. Das Hauptkriterium der Jury war „die Bewusstheit mit der die Aktion gespielt ist und nicht nur eine korrekte Widergabe der Partitur“, erläuterte Felix Baumann. Den ersten Preis (5000 €) erhielten die beiden Gittaristen Timm Roller und Thilo Ruck für ihre Interpretation von Helmut Lachemanns „Salut für Caudwell“. Der zweite Preis (3000 €) ging an Paul Hübner (Trompete) und Stephen Menotti (Posaune) für „Aurora“ von Richard Barrett. Einen dritten Preis (2000 €) gewannen Olivia Steimel (Akkordeon) und Josef Mücksch (Gitarre) für ihre Interpretation von Werken von José Sánchez-Verdú und von Andreas Eduardo-Frank. Einen Sonderpreis (ebenfalls 2000 €) „für die Aufbrechung des klassischen Konzertrituals“ erhalten Alessia Hyungkyung Park (Sopran) und Marija Skender (Klavier) für ihre szenische Darstellung von „Mysteries of the Macabre“ von György Ligeti.

Beim Karlsruher Kompositionspreis konnten Werke bis zu einer Besetzung von maximal zwölf Instrumentalisten eingereicht werden. Um den Karlsruher Kompositionspreis haben sich 102 Einsender aus 26 Nationen mit insgesamt 242 Werken beworben. Die Komponisten stellen sich damit dem Urteil der international renommierten Juroren Isabel Mundry (Komponistin, Zürich und München), Beat Furrer (Komponist, Wien) und Siegfried Mauser (Pianist und Präsident der Hochschule für Musik und Theater München). Die Wertung für den Kompositionspreis wird Mitte November bekannt gegeben. Die Wettbewerbsleitung für beide Wettbewerbe obliegt Professor Hartmut Höll (Rektor der Hochschule für Musik Karlsruhe). Sekretär der Wettbewerbe ist Dr. Achim Heidenreich (künstlerischer Leiter des Festivals ZeitGenuss). Beide Wettbewerbe werden im kommenden Jahr erneut ausgeschrieben.