Visualisierung des Staaatstheaters Karlsruhe nach Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.
Visualisierung des Staaatstheaters Karlsruhe nach Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.  
Foto:  Delugan Meissl Associates Architects / Wenzel+Wenzel
MIZ WISSEN

Zu diesem Haus


Standort: Karlsruhe

Architekten
Helmut Bätzner
Delugan Meissl Associated Architects mit Wenzel+Wenzel

Bauherr
Land Baden-Württemberg, Stadt Karlsruhe


Eröffnung: 1975 // 2030 (geplant)

Bühnen: 3 // (5)

Plätze:
1.000 / 330-385 / 128
(1.000 / 400 / 150 / 150 / 60)

Das in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude des Badischen Landestheaters wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Fast 30 Jahre lang diente dann der Westflügel der Stadthalle als provisorisches Schauspielhaus. Ein erster Wettbewerb für einen Neubau am alten Standort scheiterte, in einem zweiten Verfahren für den heutigen Standort auf einem ehemaligen Bahnhofsareal an der Kante des radialen Stadtgefüges fiel die Entscheidung für den Entwurf von Helmut Bätzner.

Das terrassenförmig gegliederte Gebäude des Mehrspartenhauses wurde 1975 eröffnet. Ausgedehnte, teilweise parkartige Platzflächen umgeben den plastisch, nach mehreren Seiten hin entwickelten Baukörper. Den vertikalen Hochpunkt bildet der Bühnenturm des Großen Hauses, während das Kleine Haus als offene Szenenfläche ohne Portalbühne und Technikturm konzipiert wurde. Bemerkenswert groß dimensioniert sind die Foyerbereiche. Seit 2011 wird die ehemalige Probebühne als kleiner Studiosaal genutzt. Dazu kommt als heute externe Spielstätte die Bühne des Jungen Staatstheaters in der Karlstraße.

Zuschauerraum im Großen Haus des Badischen Staatstheaters Karlsruhe.
Zuschauerraum im Großen Haus.  
Foto:  Falk von Traubenberg
Foyer des Badischen Staatstheaters Karlsruhe in der baulichen Gestaltung von 1975.
Foyer in der baulichen Gestaltung von 1975.  
Foto:  Staatstheater Karlsruhe
Visualisierung des Staaatstheaters Karlsruhe nach Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.
Visualisierung des Staaatstheaters Karlsruhe nach Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.  
Foto:  Delugan Meissl Associates Architects / Wenzel+Wenzel

Bei einem Internationalen Architekturwettbewerb für die Sanierung und Erweiterung des Hauses 2014/15 fiel die Entscheidung zugunsten des Konzepts des Wiener Büros Delugan Meissl Associated Architects. Mit der Sanierung soll das Haus technisch und im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen für Künstler und Werkstätten auf den aktuellen Stand gebracht werden, es entsteht ein neuer Schauspielsaal und bisher ausgelagerte Funktionen wie die Jugendbühne werden im Haus untergebracht.

Die Erweiterung schreibt konzeptionell die Architektur des Bestandsgebäudes fort. Mit dem Bühnenturm des neuen Schauspielhauses entsteht ein Pendant zum Turm des Großen Hauses. Ein wesentliches Element des Entwurfs ist die Aktivierung der Foyerbereiche als öffentlicher Ort hin zu einem »Wohnzimmer für die Stadt«. Dazu gehören die Entwicklung von Ein- und Ausblicken in das Haus, vor allem aber eine neue tribünenartige Treppenanlage zum Theaterplatz. Damit entsteht auch die Möglichkeit zu Events im Außenraum. Visuell wird das künftige Bauensemble durch eine zeltartige Dachlandschaft zusammengefasst.

Die Planung sieht drei Bauabschnitte vor. Von 2020-25 sollen das neue Kleine Haus, die Bühne für das Junge Staatstheater sowie die Studio- und Werkstattbühne entstehen. Zwischen 2025-27 sollen Orchester-, Chor- und Ballettproberäume sowie die Werkstätten saniert und erweitert werden. Schließlich ist von 2027-30 die Sanierung des Großen Hauses geplant. Die Arbeiten sollen bei laufendem Spielbetrieb stattfinden, für den dritten Bauabschnitt muss allerdings noch eine Interimsspielstätte für die großen Produktionen gefunden werden.

Seit 1956 besteht für die Bühnen eine gemeinsame Trägerschaft von Stadt Karlsruhe und Land Baden-Württemberg.

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