Der Deutsche Kulturrat positioniert sich zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Kunst-, Kultur- und Mediensektor und greift Fragen zum Umgang und zur Regulierung von KI auf. In den neuen KI-Werkzeugen sieht der Kulturrat eine Chance für die Realisierung neuer künstlerischer Ideen, mahnt jedoch gleichzeitig an, die Interessen und Rechte von Kulturakteuren insbesondere im Bereich Urheberrecht zu berücksichtigen. Bei der nicht-künstlerischen Arbeit in Kunst, Kultur und Medien müssten die Mitarbeitenden die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung erhalten, da die Gefahr bestehe, dass durch KI Arbeitsplätze wegfallen könnten.
KI in der allgemeinen Bildung wird vom Deutschen Kulturrat als bildungspolitische Herausforderung begriffen. Menschen aller Generationen müssten den kompetenten Umgang mit solchen Anwendungen lernen und für das eigene künstlerische bzw. kreative Schaffen nutzen. Wichtig sei insbesondere, dass sie missbräuchliche Verwendungen z. B. zum Zweck der Desinformation oder Bildfälschung erkennen könnten. In der Hochschullehre und Ausbildung müssten insbesondere im Zusammenhang mit Prüfungsleistungen Instrumente entwickelt werden, um eine missbräuchliche Nutzung von KI auszuschließen. In den Curricula müsse die Nutzung von KI fester Bestandteil werden.
Nicht-kommerzielle Gedächtniseinrichtungen wie Bibliotheken, Museen und Archive müssten ihre Bestände digitalisieren, was bisher nur lückenhaft und schleppend geschehe. Dadurch würden die Potenziale der KI, insbesondere im wissenschaftlichen Kontext Bestände schnell zu durchsuchen, noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Auch in den Bereichen komplexer künstlerischer Arbeitsprozesse, in der Erforschung und Bewahrung des materiellen und immateriellen Kulturerbes und in der Publikumsforschung sieht der Deutsche Kulturrat Chancen für die Anwendung von KI, die unterstützt und gefördert werden müssten.