Aus Zypern kommen kreative Köpfe: Nach Vassos Nicolaou im Jahr 2006 wurde nun erneut ein Zypriote zum Franz Liszt-Stipendiaten der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gekürt. Der 29-jährige Komponist Evis Sammoutis aus Nicosia erhält das dreimonatige Aufenthaltsstipendium, das ihm im Jahr 2009 eine ungestörte, schöpferische Arbeit in Weimar ermöglicht. Als weiteres Ergebnis des dreitägigen Kompositions-Workshop im Rahmen der 49. Weimarer Meisterkurse 2008 ging außerdem ein Förderpreis in Form eines Kompositionsauftrags an den ebenfalls 29-jährigen Brasilianer Januibe Tejera de Miranda.

Aus 26 Bewerbern aus Europa, Asien sowie Nord-, Mittel- und Südamerika waren die interessantesten 8 zum Workshop an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar eingeladen worden. Eine Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Obst erkor aus dieser Gruppe den Stipendiaten, dem für die Dauer von drei Monaten in Weimar kostenfreier Wohnraum sowie ein monatliches Stipendium in Höhe von 1000 Euro zur Verfügung gestellt wird. Während ihres Aufenthaltes haben die Stipendiaten zudem Gelegenheit, am künstlerischen und akademischen Leben der Hochschule für Musik Franz Liszt teilzunehmen. Der Kompositionsauftrag an Januibe Tejera de Miranda sieht ein Kammermusikwerk vor, das Ende 2009 im Rahmen eines Musikworkshops mit Solisten des Ensemble Modern in Weimar uraufgeführt werden soll.

Franz Liszt-Stipendiat Evis Sammoutis lebt derzeit als freier Komponist, Gastdozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der neu gegründeten European University auf Zypern. Seine musische und kompositorische Ausbildung erhielt er an der University of Hull sowie der University of York in Großbritannien, wo er in den Jahren 1998 bis 2008 seinen Lebensmittelpunkt hatte. Weitere Inspirationen holte er sich u. a. bei den Darmstädter Kursen für Neue Musik (Kurse mit u. a. Helmut Lachenmann und Beat Furrer), am IRCAM in Paris sowie beim Tanglewood Festival in den USA (Kurse mit u. a. George Benjamin und Augusta Read Thomas). Evis Sammoutis sammelte in den Jahren 1997 bis 2007 die beeindruckende Zahl von 27 ersten und zweiten Preisen bei Wettbewerben, Kompositionsstipendien und andere Auszeichnungen. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Werke für die verschiedensten Kammermusikbesetzungen, für Ensemble und großes Orchester. Besonders häufig kam im Jahr 2007 sein Werk Metallaxis für Bläserquintett in vielen Ländern Europas, Afrikas sowie Nord- und Südamerikas zur Aufführung. Zurzeit komponiert er an einem Auftragswerk des Klangspuren-Festivals für Kinderchor, Bläserensemble und Schlagzeug. Nähere Informationen: http://www.evissammoutis.com

Förderpreisträger Januibe Tejera de Miranda studierte Komposition an der National University Rio Grande do Sul in Brasilien sowie aktuell am Conservatoire de Musique in Paris. Er gewann 2004 den 2. Preis beim Kompositionswettbewerb Michel Debost und 2005 den 1. Preis beim Wettbewerb der National Bienal of Brazilian Contemporary Music (FUNARTE). Hinzu kommen eine Vielzahl an Kompositionsstipendien von Festivals und Stiftungen in Frankreich und Brasilien. Zu seinem Oeuvre zählen Solo- und Ensemblewerke, Bühnenmusiken für Tanz- und Theateraufführungen sowie auch elektroakustische Installationen. Januibe Tejera de Miranda arbeitet zudem als Dirigent und Künstlerischer Leiter des Contemporaneo-RS-Festivals in Porto Alegre, Brasilien.

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