Der Fördertopf 2010 ist leer. Auf seiner letzten Quartalssitzung in diesem Jahr bewilligte der Aufsichtsrat der Initiative Musik einen Mittelzuschuss in Höhe von 421.013,41 Euro. Damit erhalten noch in diesem Jahr 30 Künstler- und ein Infrastrukturprojekt Planungssicherheit.

Bewerbungen aus allen Bereichen populärer Musik bis hin zum Jazz

„Ich glaube, dass wir Bands und Formationen ausgewählt haben, die musikalisch in ihrem Genre in jeder Weise überzeugen und durch ihre wirtschaftlichen Partner auch eine gute Chance auf Erfolg im In- und Ausland haben. Wir können an dieser Schnittstelle von Kultur und Wirtschaft nur eine Starthilfe geben. Aber wenn man sich anschaut, welchen Weg bisher geförderte Künstler eingeschlagen haben, dann spricht das auch für die nachhaltige Wirkung der Initiative Musik“, so Martin Eifler, neues Mitglied im Aufsichtsrat, zur aktuellen Förderrunde. Martin Eifler hat die Nachfolge von Herbert Begri als Leiter des Musikreferates beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) übernommen und wurde gleichzeitig von Kulturstaatsminister Bernd Neumann als Aufsichtsratsmitglied der Initiative Musik berufen.

30 Künstlerprojekte profitieren diesmal von der Unterstützung. Zu ihnen gehört das Duo BOY aus Hamburg. Dahinter verbergen sich Valeska Steiner und Sonja Glass. Mit Nina Kinert im Ohr, Suzanne Vega auf den Lippen und ein wenig Phoenix in den Beinen liefern die beiden Frauen eine ganz eigene Version guter Popmusik. Was geschieht, wenn drei klassisch ausgebildete Musiker in Richtung Techno gehen, zeigen Brandt Brauer Frick aus Köln, Wiesbaden und Berlin. Ihre Vorstellung einer rein akustischen Dance-Musik plus wirtschaftlichem Konzept überzeugte den Aufsichtsrat, so dass er das Trio bei Marketing und Tour mit unterstützt. Zum zweiten Mal gefördert werden JENIX aus Zittau. Die Rockband um Frontfrau Jenny erhielt im Sommer 2009 von der Initiative Musik einen Zuschuss für die Produktion ihres Debüt-Albums. Jetzt werden daran anknüpfend PR und Marketing unterstützt. STABIL ELITE wiederum tauchen als junge Band in die Musikgeschichte ein. Mit Anfang zwanzig planen sie eine Veröffentlichung, die im popkulturellen Hintergrund ihrer Heimatstadt Düsseldorf wurzelt. Zwischen Krautrock und New Wave, zwischen Ratinger Hof und Salon des Amateurs, jedoch technisch und musikalisch aktuell. Der Aufsichtsrat der Initiative Musik fördert die Produktion sowie das Marketing dieses für den Anfang 2011 geplanten Debüts.

Weltmusik aus Deutschland international bekannter machen

Alle zwei Jahre gibt es den Bundeswettbewerb „creole – Weltmusik aus Deutschland“ in Berlin. Parallel zum Endausscheid soll im Mai 2011 erstmalig das creole-Branchentreffen „c.bra“ stattfinden. „Die Förderung von ‚c.bra – creole Branchentreffen‛ erfüllt die Kriterien der Infrastrukturförderung der Initiative Musik und unterstützt damit die professionelle Vernetzungsarbeit der Werkstatt der Kulturen in der Berliner Wissmannstraße. Auch öffentliche Einrichtungen sind auf hohem Niveau in der Lage, wirtschaftliche und kulturelle Ziele eines sehr spezifischen Teils des Musikmarktes zu unterstützen“, erläutert Thomas Krüger, Mitglied im Aufsichtsrat der Initiative Musik, die Entscheidung. Mit den geplanten Diskussionsforen, Fachrunden und Präsentationsmöglichkeiten setzt der Branchentreff auf einen Effekt, der langfristig mit dazu beiträgt, Weltmusik– Made in Germany exportfähiger zu machen. Hinter „c.bra“ stehen 29 Unternehmen, Verbände und Institutionen bundesweit.

Zweite Bundesfachkonferenz Plan! Pop 2011 wird vorbereitet

Plan! Pop 2009 war ein großer Erfolg. Zweihundert Popförderer folgten der Einladung der Initiative Musik gGmbH zu ihrer ersten Bundesfachkonferenz in Mecklenburg-Vorpommern und diskutierten Stand und Perspektiven der Förderung populärer Musik in Deutschland. Nun soll es eine zweite Veranstaltung im Sommer 2011 geben.

„Ein substanzieller Erfahrungsaustausch und die Entwicklung praxistauglicher Modelle zur Stärkung der Musikkultur in den Bereichen Rock, Pop und Jazz mit Vertretern aus allen Bundesländern sind wichtig. Mit Plan! Pop 2011 wollen wir die Diskussion zwischen den öffentlichen Fördereinrichtungen aus Kultur und Wirtschaft weiterführen“, erklärt Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik.

Anträge für die dreizehnte Förderrunde der Initiative Musik gGmbH können bis Dienstag, den 11. Januar 2011, 18 Uhr eingereicht werden.

Beantragt werden können Projekte mit einer Eigenbeteiligung von mindestens 60%. Bewilligt wurden bisher 331: 57 Infrastruktur- und 274 Künstlerprojekte.