Seit ihrer Gründung im Herbst 2007 hat die „Initiative Musik“ mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen und die ersten Förderprojekte ausgewählt. Der Initiative Musik stehen Fördergelder in Höhe von jährlich 1 Mio. EUR aus Bundesmitteln zur Verfügung. Damit will die Fördereinrichtung der Bundesregierung professionellen Künstlernachwuchs in den Sparten Rock, Pop und Jazz unterstützen und die Infrastruktur der oft mittelständisch geprägten Musikwirtschaft nachhaltig stärken. Anfang Juni 2008 gab die Initiative Musik die Förderbedingungen der beiden Programme „Künstlerförderung“ und „Infrastrukturförderung“ bekannt. Voraussetzung zur Förderung ist in beiden Programmen ein Eigenanteil der Künstler und Unternehmen von mindestens 60%.

In der zweiten Förderrunde Anfang August wurden erneut 13 Künstler- und Infrastrukturanträge bewilligt und eine Kooperation mit dem Goethe-Institut beschlossen. Konkret geht es dabei um die Veranstaltungsreihe „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung 2007 – 2010“, für die das Goethe-Institut e.V. vom Auswärtigen Amt beauftragt wurde. Unter diesem Motto stellt sich Deutschland unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und Staatspräsident Hu Jintao in seiner kulturellen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Vielfalt in sechs chinesischen Metropolen und Provinzen vor. Höhepunkt ist die Expo 2010 in Shanghai.

Im Rahmen dieses Projektes hat das Goethe-Institut ein Bühnenprogramm mit 30 Acts organisiert. Dies war mit ein Grund, die neue Kooperation mit dem Goethe-Institut einzugehen: Geplant ist, dass geförderte Bands der Initiative Musik über die Goethe-Institute weltweit angefragt werden können.

228.000 Euro für den Nachwuchs und Strukturprojekte

Der 12-köpfige Aufsichtsrat der Initiative Musik, paritätisch besetzt mit je sechs Mitgliedern aus Politik und Wirtschaft, vergab in seiner zweiten Förderrunde Anfang August insgesamt 228.000 EUR an 15 Projekte. 13 Künstlerinnen und Musiker sowie ein neues Musiknetzwerk aus Hamburg und ein Verein von professionellen Musikunternehmen aus dem Bereich Weltmusik/Jazz werden gefördert. „Gute Strukturarbeit vernetzt die Aktiven, sorgt für Kooperationen untereinander und schafft so infrastrukturelle Grundlagen, die Basis sind für eine erfolgreiche künstlerische Arbeit“, so das Gremium zu seiner Entscheidung. Alle Künstler reichten ausschließlich selbst komponierte und getextete Songs ein.

Im Programm „Künstlerförderung“ der Initiative Musik können Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit einem professionellen Partner wie einem Konzertveranstalter, Label, Verlag oder einem Studiobetreiber zwischen 10.000 und 30.000 Euro beantragen. Die bewilligten Mittel werden vor allem für die Produktion von Alben, oft auch von Debütalben, die Auskopplung von Singles, für Promotion der
CDs, darunter auch professionelle Videoclips, und für Tourneen im deutschsprachigen Raum, aber auch in Europa und Asien verwendet.

Online-Datenbank Popular-Musikförderung in Deutschland

Grünes Licht gab der Aufsichtsrat der Initiative Musik ebenfalls für den Aufbau einer Datenbank zur Erfassung der Förderer von Popularmusik in Deutschland. Dazu gehören öffentliche und private Einrichtungen, Initiativen, Vereine, Einzelpersonen und Sponsoren. Unter Begleitung von u.a. Klaus-Michael Karnstedt, Professor am Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM) an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und DMV-Vorstandsmitglied, bauen Studenten in den nächsten Monaten eine Online-Datenbank für die Initiative Musik auf. Der Startschuss für dieses Projekt fällt auf der Popkomm. „Dieses Verzeichnis wird ein wichtiges Werkzeug für die effiziente Förderberatung der Künstler und Musikunternehmen durch die Initiative Musik sein“, kommentiert Textdichter und Producer Frank Dostal als Repräsentant des Beirats der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und Aufsichtsratsmitglied der Initiative Musik gGmbH. Er war Ideengeber für diese neue Datenbank. „Sie wird darüber hinaus die Vernetzung und Kooperation der Macher und der Institutionen für die Förderung von Popularmusik in Deutschland enorm anregen, erleichtern und beschleunigen und nicht zuletzt wird sie denen dienen, die Förderer fördern wollen.“

Anträge für die dritte Förderrunde können bis Freitag, den 25. September, 12 Uhr eingereicht werden. Für weitere Informationen und Fotos der benannten Künstler wenden Sie sich bitte an: Initiative Musik gGmbH, Linienstrasse 130, 10115 Berlin, Tel. 030-531475-450, Ansprechpartner: Ina Keßler und Réka

Die Initiative Musik wurde im Oktober 2007 mit dem Ziel gegründet, Musiker, Personen mit Migrationshintergrund und Musikunternehmen der Sparten Rock, Pop und Jazz zu fördern sowie populäre deutsche Musik im Ausland zu verbreiten. Sie ist eine Fördereinrichtung für die deutsche Musikwirtschaft. Dafür stellt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages bislang Fördergelder in Höhe von 1 Mio. EUR jährlich bereit. Die GEMA/GEMA-Stiftung und die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) beteiligen sich mit je 150.000 EUR/Jahr an der Initiative Musik. Sie wird getragen von der GVL und dem Deutschen Musikrat e.V. Der Aufsichtsrat besteht aus 12 Mitgliedern, paritätisch besetzt mit sechs aus der Politik und sechs aus der Musikwirtschaft. Der Aufsichtsrat entscheidet über die Förderanträge. Vorsitzender ist Dieter Gorny, seine beiden Stellvertreter sind Steffen Kampeter (MdB) und Carsten Schneider (MdB). Die Geschäftsführung liegt bei Ina Keßler.