Die Claussen-Simon-Stiftung, die Hamburgische Staatsoper und das Institut für kulturelle Innovationsforschung an der Hochschule für Musik und Theater kooperieren bei der Ausschreibung eines Kompositions- und Promotionsstipendiums zum 01.09.2015. Die Ausschreibung ist offen für Komponistinnen und Komponisten ohne Altersbegrenzung, gleich welcher Nationalität. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der zeitgenössischen Musiktheaterproduktion innovative Akzente gesetzt hat, über ein hohes Reflexionsniveau verfügt und ein besonderes Interesse an einer Promotion hat. Der Bewerbungsschluss ist am 15.04.2015.

Im Rahmen des Förderprogramms Dissertation Plus der Claussen-Simon-Stiftung erhält die Stipendiatin oder der Stipendiat eine zweijährige finanzielle Unterstützung, um an der Hochschule für Musik und Theater ein Promotionsstudium mit dem Ziel einer künstlerisch-wissenschaftlichen Promotion (Dr.sc.mus.) zu absolvieren. Die Abschlussarbeit besteht aus einer Musiktheaterkomposition, die in der opera stabile an der Hamburgischen Staatsoper zur Aufführung kommt, sowie aus einer auf die eigene künstlerische Arbeit bezogenen wissenschaftlichen Abhandlung. Neben dem Nachweis großformatiger Kompositionen ist ein abgeschlossenes Masterstudium sowie die Befähigung zu wissenschaftlicher Forschungsarbeit Voraussetzung für eine Bewerbung.

Die Hochschule für Musik und Theater hat mit der Etablierung einer künstlerisch-wissenschaftlichen Promotion die Voraussetzung geschaffen, durch exzellente künstlerische Leistungen in Verbindung mit einer theoretischen Arbeit den Doktorgrad zu erwerben. Frau Prof. Dr. Beatrix Borchard initiierte das Pilotprojekt dieser neuen Promotionsmöglichkeit: Die von ihr betreute chinesische Komponistin Yijie Wang legte mit Yang Guifei – Die Konkubine des Kaisers eine im Februar 2014 erfolgreich uraufgeführte abendfüllende Oper vor, die von einer analytischen Dokumentation zur Entstehung, Aufführung und Rezeption der Oper ergänzt wird.

Mit der Ausschreibung wollen die Claussen-Simon-Stiftung, die Hamburgische Staatsoper und das Institut für kulturelle Innovationsforschung künstlerische Produktion in Verbindung mit wissenschaft-licher Forschung fördern und stärker in einem gesellschaftlichen Diskurs verankern.

Unter der Intendanz von Georges Delnon wird die opera stabile an der Hamburgischen Staatsoper als Raum für neue Formen und Formate intensiv genutzt werden. Die Stipendiatin/der Stipendiat soll eine abendfüllende Kammeroper komponieren, die sich mit dem Raum der opera stabile auseinandersetzt und Videokunst, neue Medien und Live-Elektronik in die Komposition einbezieht. In einem Auswahl-verfahren wählt eine Jury bestehend aus Vertretern der Hamburgischen Staatsoper, der Claussen-Simon-Stiftung sowie der Hochschule für Musik und Theater fünf Finalisten aus, die in einer Endrunde ihre künstlerisch-wissenschaftlichen Konzepte persönlich vorstellen. Die Endausscheidung ist für Juni 2015 vorgesehen.