Tung-Chieh Chuang aus Taiwan (32 Jahre) und Elias Grandy aus Deutschland (34 Jahre) erhalten beide den zweiten Preis, der dritte Preis geht an den Australier Toby Thatcher (26 Jahre). Ein erster Preis wurde nicht vergeben.

Beim öffentlichen, von „Lotto-Fee“ Franziska Reichenbacher moderierten Abschlusskonzert, das am heutigen Sonntagvormittag in der Alten Oper Frankfurt stattfand, standen die drei Finalisten am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Folgende – den drei Dirigenten per Los zugeteilte – Werke standen auf dem Programm: Die „Leonoren-Ouvertüre“ von Ludwig van Beethoven (Elias Grandy), die Ouvertüre zu „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner (Tungh-Chieh Chuang) und die Ouvertüre „Karneval“ von Antonín Dvořák (Toby Thatcher). Alle drei Kandidaten dirigierten jeweils zudem Richard Strauss‘ „Don Juan“.

Andrés Orozco-Estrada, Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters und Sprecher der Jury, sagte bei der Verkündung der Entscheidung, zu der die Jurymitglieder nach Bewertung der beiden Probentage am Freitag und am Samstag sowie dem heutigen öffentlichen Finale gemeinsam gekommen sind: „Es ist nicht leicht, Preise zu vergeben. Alle drei Kandidaten haben ein enormes Niveau und unglaublich viel Potenzial, für die Vergabe eines ersten Preises fehlte nur eine winzige Nuance.“ Das Entscheidende für die Finalisten, wie eigentlich für alle Teilnehmer sei, was jeder Dirigent aus der Plattform mache, die dieser Wettbewerb biete.

Die beiden zweiten Preise sind mit je 10.000 Euro und der dritte Preis mit 5.000 Euro dotiert. Die beiden zweiten Preisträger erhalten zudem Einladungen zu Dirigaten des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters oder des hr-Sinfonieorchesters. Die Badische Staatskapelle Karlsruhe, die Junge Deutsche Philharmonie, das Konzerthausorchester Berlin und die Polnische Kammerphilharmonie Sopot stellen Gastdirigate oder Assistenzen in Aussicht.

Erstmals wurde in diesem Jahr darüber hinaus ein Publikumspreis vergeben. Über das Votum von 59 Prozent der abgegebenen knapp 1.200 Stimmen freuen durfte sich Tung-Chieh Chuang. Wettbewerbsleiter Dr. Burkhard Bastuck überreichte ihm einen Original-Dirigierstab von Sir Georg Solti aus dessen Frankfurter Zeit.

Zum Abschluss des spannenden Vormittags erklang als Preisdirigat die Konzertversion von Leonard Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“, unter der Leitung von Tung-Chieh Chuang.

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