Unter 91 Bewerbern hat sich der in Budapest geborene Dirigent Zsolt Hamar als Nachfolger von Marc Piollet durchgesetzt. Er wird sein Amt als Generalmusikdirektor am Wiesbadener Staatstheater mit der Spielzeit 2012/2013 übernehmen. Wie die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, mitteilte, hatte Hamar die Findungskommission in der letzten Phase des Auswahlverfahrens mit seinem Dirigat von Mozarts „Zauberflöte“ überzeugt. „Herr Hamar wird fraglos das hohe musikalische Niveau am Wiesbadener Staatstheater fortsetzen können“, sagte die Ministerin. Zsolt Hamar lasse sowohl im Bereich Konzert als auch für die Oper Großes erwarten.

Dem Auswahlgremium gehören Vertreter der deutschen Kulturszene an, darunter unter anderen Dr. Manfred Beilharz, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Christoph Nielbock, Direktor der Wiesbadener Musik- und Kunstschule, Adam Fischer, Dirigent und Prof. Wolf-Dieter Hauschild, Dirigent und em. Professor für Dirigieren.

Zsolt Hamar, Jahrgang 1968, stammt aus Budapest, begann früh mit dem Klavierspiel und belegte am Bela Béla Bartók Konservatorium erste Kompositionskurse. Er studierte Komposition bei Emil Petrovics sowie Dirigieren bei Ervin Lukács und Tamás Gál an der Franz Liszt Musikakademie Budapest. Erste Erfolge zeigten sich unter anderem mit dem ersten Preis beim 8. Internationalen Wettbewerb des Ungarischen Fernsehens, dem zweiten Preis des Wettbewerbs von Cadaques (1996), dem ersten Preis des Internationalen Wettbewerbs des Portugiesischen Rundfunks (1997) und dem ersten Preis des 6. Internationalen Antonio-Pedrotti-Wettbewerbs in Trento (1999). Bei den Salzburger Festspielen 1998 war Zsolt Hamar Assistent von Lorin Maazel.

1997 wurde er erster ständiger Dirigent der Ungarische Nationalphilharmonie. Von 2000 bis 2009 war Zsolt Hamar Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Pannon Philharmonic Orchestra Pécs. Neben seiner Dirigententätigkeit in Ungarn arbeitete Zsolt Hamar mit führenden internationalen Orchestern, darunter Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Warschauer Radio Symphonie Orchester, Orchestra di Padova e del Veneto, Japan Philharmonic Orchester, Bruckner Orchester Linz, Mozarteum Orchester Salzburg, Grazer Philharmonische Orchester, Wiener Kammerorchester und die Österreich-Ungarische Haydnphilharmonie. Nach einem Dirigat des Bruckner-Orchesters Linz wurde Zsolt Hamar von der österreichischen Presse als „Dirigenten-Sensation“ und „Dirigent der Top-Klasse“ betitelt.

Fester Bestandteil von Hamars Karriere ist seit 2007 auch die Oper. So war er neben seiner ständigen Verpflichtung an der Staatsoper Budapest regelmäßig an internationalen Opernhäusern zu Gast. Er ist als ständiger Dirigent am Opernhaus Zürich verpflichtet.

Seit 2009 hat er eine Professor an der Franz Liszt Musikakademie in Budapest inne und habilitierte dort 2011.

Für seine Verdienste ist Zsolt Hamar mit dem Ritterkreuz der Republik Ungarn und dem Franz-Lizst-Preis der Republik Ungarn ausgezeichnet worden.