Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert das ZDF auf, seine Ankündigung ZDFkultur einstellen zu wollen, zu überdenken. ZDFkultur hatte erst am 7. Mai 2011 den ZDFtheaterkanal abgelöst und soll nun weniger als zwei Jahre nach seinem Start eingestellt werden. Aufgabe von ZDFkultur sei es, erklärte das ZDF damals, "ein anderes Kulturfernsehen" zu machen und "neue Zuschauerschichten" für das ZDF zu gewinnen.

Vor fast zehn Jahren forderte der Deutsche Kulturrat in seiner Stellungnahme "Kultur als Daseinsvorsorge!": "Im Rahmen seiner Programmautonomie ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk gefordert, die Wahrnehmung seines Kultur- und Bildungsauftrags zu verstärken. In den letzten Jahren haben ARD und ZDF neue Foren für Kultur in ihren Programmangeboten geschaffen. Dies sind wichtige Zukunftsinvestitionen in die Weiterentwicklung des Rundfunks und der durch ihn vermittelten kulturellen Vielfalt."

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks liegt beim jungen Publikum in der direkten Zielgruppenansprache im Internet. Die digitalen Spartenkanäle, wie ZDFkultur, sind Experimentierfelder, um zu testen wie ein junges Publikum an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gebunden werden kann und wie der Sprung ins Netz aussehen könnte. Jetzt, nach noch nicht einmal zwei Jahren Laufzeit, ZDFkultur einstellen zu wollen zeigt, dass man im ZDF das junge, kulturinteressierte Publikum offenbar gänzlich aufgeben will. ZDFkultur ist für das ZDF eine Chance und keine Last."

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