Auch 2008 lockt young.euro.classic mit neuen Farben und neuen Gesichtern: Das Orchester Philharmonia Moments Musicaux aus Taipeh eröffnet am 1. August die neunte Ausgabe des Festivals mit insgesamt 15 Konzerten. Bis zum Abschluss am 17. August mit dem Orchestre Français des Jeunes ist unter dem Motto „Weltklang Berlin“ eine erfrischendfarbige Abfolge aus nationalen, binationalen und internationalen Orchestern zu erleben. Die namhaftesten Jugendorchester aus vielen Teilen der Welt kommen ins Konzerthaus am Gendarmenmarkt, wo ihnen eine einmalige Plattform für ihr Können und ihre Begeisterung geboten wird. Eine besonders reizvolle musikalische Linie, die vom „Brückenland“ Türkei über Aserbaidschan nach Kasachstan und weiter bis nach China weist, folgt der Spur der Seidenstraße. Das intensive Begegnungsprojekt rund um das young.euro.classic Festivalorchester China – Deutschland öffnet sich im zweiten Jahr für neue Töne: mit Kammermusik und „alten“ Klängen unter dem Titel „Traditions East-West“. Einen völlig anderen Kontrapunkt verspricht die NJO Summer Academy, die Werke der Klassik im Stil historischer Aufführungspraxis spielt. Europa selbst als Quelle der Orchesterkultur steht mit Jugendorchestern aus Nordirland, Finnland und Deutschland ebenso im Mittelpunkt des Interesses. Uraufführungen und Deutsche Erstaufführungen setzen auf die Neugier des Publikums wie auch das literarisch-politische Projekt young.euro.connect mit Essays junger Autoren, die diesmal auf die Frage „Europa – brüderlich geeint?" antworten. Als prominente Paten begrüßen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die TV-Moderatorinnen Mareile Höppner und Luzia Braun, die Schauspieler Ursula Buschhorn und Leonard Lansink oder DGB-Chef Michael Sommer „ihr“ Orchester auf der Bühne des Konzerthauses. Finanziert wird das Festival young.euro.classic vor allem durch private Unternehmen, Förderer und Spender sowie aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds; der Ticketpreis beträgt einheitlich 12 Euro auf allen Plätzen.
Nicht nur das Eröffnungskonzert spiegelt die ständig wachsende Faszination europäischer Orchestermusik in außereuropäischen Ländern wider. Die uralte Faszination der Seidenstraße erfüllen die nationalen Jugendorchester aus der Türkei, aus Aserbaidschan und Kasachstan mit ganz neuem, jugendlichem Inhalt. Auf langjährige Orchestertradition baut die Qualität der exzellenten europäischen Ensembles wie des Ulster Youth Orchestra und des Sinfoniaorkesteri Vivo aus Finnland auf – wie auch des Bundesjugendorchesters, in dem die besten Schüler aus ganz Deutschland zusammen musizieren. Als Nonplusultra des musikalischen europäischen Geistes gilt das European Union Youth Orchestra, in dem alle 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union mit ihren besten jungen Musikern vertreten sind.
Als Ensembles mit internationaler Zusammensetzung bieten sowohl das Schleswig-Holstein Festival Orchester und die NJO Summer Academy als auch das von dem Cellisten Jan Vogler gegründete Moritzburg Festival Orchestra die außergewöhnliche Qualität und den Charme von Viel-Nationen-Orchestern. Das young.euro.classic Festivalorchester China – Deutschland unter Leitung von Muhai Tang hat diesmal seine Orchesterakademie in Shanghai abgehalten; nach mehreren Konzerten im Reich der Mitte kann sich Berlin auf einen weiteren Höhepunkt dieses längerfristig angelegten Projekts freuen. Ein Konzert von gemischten Kammerensembles und die Special Night „Traditions East-West“, bei der klassische chinesische Instrumentalmusik auf europäische Vokalmusik des 16. Jahrhunderts trifft, erweitern die binationale Akademie zu einem Dreiklang mit ganz besonderer Note.
Neben symphonischen Raritäten aus dr Heimat der Jugendorchester setzen sechs Uraufführungen und Deutsche Erstaufführungen sowie die beiden Auftragskompositionen für das young.euro.classic Festivalorchester einen unüberhörbar zeitgenössischen Akzent bei young.euro.classic. Hier können sich kasachische wie argentinische, deutsche, finnische und türkische Komponisten der besonderen Aufmerksamkeit des Berliner Publikums sicher sein. Unter allen Novitäten des Festivals bestimmt eine elfköpfige Publikumsjury den Gewinner des Europäischen Komponistenpreises der Stadt Berlin. Am Eröffnungsabend erlebt die neue Festivalhymne, ein Auftragswerk an den Preisträger des Vorjahres, den Chinesen Guohui Ye, ihre Uraufführung. Dieser Kompositionsauftrag wird vom Verein der „Freunde des Festivals young.euro.classic e.V.“ ermöglicht.
Eine Fortsetzung der beiden vergangenen Jahre stellt das literarisch-politische Projekt young.euro.connect dar: Diesmal antworten sechs junge, internationale Autoren in einem persönlichen Essay auf die Frage „Europa – brüderlich geeint“ und reflektieren damit das dritte Schlüsselwort der französischen Revolution, die Brüderlichkeit. Eine weitere Lesung von young.euro.connect findet am 15. August in München statt. Exklusive Partner sind die BMW Sitftung Herbert Quandt und die Robert Bosch Stiftung.
Seine finanzielle Basis schafft sich young.euro.classic zum größten Teil durch privates Engagement. Neben 100.000 Euro aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds tragen vor allem Unternehmen, Förderer, Spender und Stiftungen maßgeblich zur Realisierung des Festivals bei. BMW engagiert sich im neunten Jahr als Erster Partner; die KfW Bankengruppe und die Würth- Gruppe bekräftigen ihre Unterstützung als Hauptpartner. Die Reihe der Förderer reicht von AWD, den Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Deloitte, der Dresdner Bank und EnBW bis zu procuratio und Roland Berger Strategy Consultants, dem Auswärtigen Amt und der Ernst von Siemens-Musikstiftung. Besondere Unterstützung erhält young.euro.classic von der Firma Ströer – Deutsche Städte Medien durch die großzügige Bereitstellung von Außenwerbeflächen. Zu den herausgehobenen Medienpartnern zählen Deutschlandradio Kultur, RBB Kulturradio, RBB Inforadio, RBB Fernsehen und der Tagesspiegel. In besonderer Form engagieren sich auch Zitty, der ExBerliner und die nmz – neue musikzeitung für das Festival. Tatkräftige Unterstützung erfährt der Europäische Musik Sommer nicht zuletzt durch den Verein der Freunde des Festivals young.euro.classic e.V. Ein besonderer Dank gilt dem Konzerthaus Berlin für die freundschaftliche Kooperation.
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