Von der „Zukunftsfähigkeit eines Ensembles“ sprach die Süddeutsche Zeitung bereits nach dem Debütkonzert des „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar“ im August 2011 in der Weimarhalle. Das aus Studierenden der Jerusalem Academy of Music and Dance und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sowie Schülerinnen und Schülern der jeweiligen Hochbegabtenzentren gebildete Orchester setzt seine so erfolgreich begonnene Zusammenarbeit nun fort: Im Rahmen einer weihnachtlichen Konzertreise durch Israel spielt das israelisch-deutsche Orchester im Kibbuz „Sde Boker“, im YMCA in Jerusalem sowie im „Einav center for culture“ in Tel Aviv.

Die Israel-Reise ist das Pendant im Partnerland zu den sommerlichen Auftritten in Weimar (Konzert „Gedächtnis Buchenwald“ des „pèlerinages“ Kunstfest Weimar am 19. August), Eisenach und Berlin. Beim „Sounds of the desert festival“ spielen die jungen Musikerinnen und Musiker am Sonntag, 25.12.2011, um 20:30 Uhr zunächst im Kibbuz „Sde Boker“. Auf dem Programm stehen hier das fünfte Klavierkonzert des österreichischen Komponisten Henri Herz, Johannes Brahms‘ Tragische Ouvertüre sowie Karl Goldmarks Violinkonzert in a-Moll. Solisten sind die in Weimar studierende, georgische Pianistin Mariam Batsashvili sowie der israelische Geiger Roi Shiloah.

Die Leitung des Orchesters teilen sich der Weimarer Dirigier-Student Alexander Merzyn (Herz, Brahms) sowie die israelische Dirigentin Karin Ben-Josef (Goldmark, Ullmann). Dasselbe Programm, ergänzt um Viktor Ullmanns „Thema, Variationen und Fuge über ein hebräisches Volkslied“, orchestriert von Michael Wolpe, erklingt dann am 27. Dezember um 20:30 Uhr im YMCA in Jerusalem sowie am 28. Dezember um 20:30 Uhr im „Einav center for culture“ in Tel Aviv.

Die Schirmherrschaft über das Projekt haben Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen, Yoram Ben Zeev, Israelischer Botschafter in Deutschland, sowie Dr. Dr. h. c. Harald Kindermann, Deutscher Botschafter in Israel, übernommen.

„Jerusalem-Weimar: zwei Städtenamen von magischer Natur, bei deren Klang niemand zuerst an geographische Koordinaten denkt“, schrieb der Weimarer Musikhochschulpräsident Prof. Dr. Christoph Stölzl über das neu gegründete Orchester. „Unsere deutschen Studenten werden bei ihrer Israelfahrt staunend gewahr werden, dass die zeitlich jüngste Kulturbotschaft Weimars, das ‚Neue Bauen‘ des Bauhauses, seine treusten Anhänger, seine reichste Verwirklichung unter den zionistischen Siedlern Palästinas in den 1930er Jahren gefunden hat. Das Bauhaus wollte Raum für eine neue, bessere Gesellschaft erschaffen. Wir Nachgeborenen wissen heute, dass es nicht die äußeren Formen sind, die Humanität verbürgen. Sie gelingt in jeder neuen Begegnung zwischen Menschen, die guten Willens sind. Dass unser Jerusalem-Weimar, vermöge der Himmelsmacht Musik, auf das Schönste gelingt, dessen bin ich gewiss.“

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