Im Vorfeld der 46. Weimarer Meisterkurse wurden bei einem dreitägigen Workshop für junge Komponistinnen und Komponisten (8. bis 10. Juli) an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar das diesjährige „FRANZ LISZT Stipendium“ sowie ein Förderpreis vergeben. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Obst entschied sich für den 25-jährigen Serben Marko Nikodijevic als neuen FRANZ-LISZT-Stipendiaten sowie für die 28-jährige Türkin Zeynep Gedizlioglu als Empfängerin des Förderpreises.

Aus einer großen Zahl von Bewerbungen waren acht junge Komponistinnen und Komponisten für den Workshop im Weimarer Fürstenhaus ausgewählt worden, unter ihnen auch eine Chinesin, ein Italiener, eine Ukrainerin und ein Zypriot. Sie alle hatten die Gelegenheit, ein Werk ihrer Wahl der Jury vorzustellen. Mitglieder der Jury waren neben Prof. Obst auch die Professoren Robin Minard und Reinhard Wolschina sowie Barbara Mauer vom „Ensemble Recherche“ (Freiburg).

Dem Franz-Liszt-Stipendiaten Marko Nikodijevic wird drei Monate lang kostenfreier Wohnraum und ein monatliches Stipendium von € 1.000,- zur Verfügung gestellt, um in Weimar leben und künstlerisch arbeiten zu können. Unter Umständen können in dieser Zeit fertig komponierte Werke von Hochschulensembles zur Aufführung gebracht werden. Die Förderpreisträgerin Zeynep Gedizlioglu erhält einen Kompositionsauftrag: Das entstandene Werk soll voraussichtlich im Herbst 2006 von Mitgliedern des „Ensemble Recherche“ aus Freiburg in Weimar uraufgeführt werden.

Der 1980 in Subotica geborene Serbe Marco Nikodijevic studierte Komposition an der Universität der Künste in Belgrad bei Prof. Srdjan Hofman und Prof. Zoran Eric. Nach seinem Abschluss mit „magna cum laude“ wechselte er 2003 an die Staatliche Hochschule für Musik in Stuttgart zu Prof. Marco Stroppa. Neben verschiedenen Kompositionspreises wie dem „Sokoj“- und „Slavenski“-Preis wurden Marco Nikodijevic bereits eine Vielzahl von Stipendien zugesprochen, u. a. ein Stipendium der „Internationalen Ensemble Modern Akademie“ 2004. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich elektroakustischer Werke und so genannter „Audioskulpturen“.

1977 in Izmir geboren, hat die Türkin Zeynep Gedizlioglu ihr Kompositionsstudium bei Prof. Cengiz Tanç an der „Mimar Sinan“-Universität in Istanbul absolviert. Seit 2001 ist sie Schülerin von Prof. Theo Brandmüller an der Hochschule für Musik des Saarlandes. Zu ihrem breit gefächerten Œuvre gehören Werke wie „Rufe“ für Klarinette solo, „Pentagramme“ für Klavier sowie auch die elektroakustische Komposition „Atemlos“. In diesem Jahr komponierte sie das Werk „Dialog à tre“ für Blockflöte, Violine und Cembalo als Auftragskomposition des Festivals „Musica Italianità“.

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