Ein umfangreicher Bestand an wertvollen Noten, Tonträgern, Büchern und Filmen übergab in der letzten Woche das Kurt-Schwaen-Archiv in Berlin an die Bibliothek des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau.
Der Komponist Kurt Schwaen, geb. 1909 und damit mittlerweile 98 Jahre alt, hat innerhalb von siebeneinhalb Jahrzehnten kompositorischer Arbeit mehr als 660 Werke aller Genres vom Lied und Song über Chor-, Klavier-, Kammer- und Orchestermusik bis hin zu Oper und Ballett geschaffen.
Begegnung mit Persönlichkeiten wie Bertolt Brecht, Paul Dessau, Hanns Eisler, Günter Kunert oder Mary Wigman, die er auch in Tagebuchaufzeichnungen festhielt, haben Schwaens künstlerische Phantasie und seine kompositorische Handschrift beeinflusst. In den 1940er Jahren etwa arbeitete Schwaen zeitweise als Korrepetitor Mary Wigmans und ließ seine im Zusammenspiel von Musik und Tanz gewonnenen Erfahrungen in speziell für den modernen Ausdruckstanz geschaffen Werken wie etwa die um 1940 entstandenen „Tanzbilder“ einfließen.

Das neu erworbene Archivmaterial stellt eine Bereicherung des Bestandes von Bibliothek und Dokumentation des Europäischen Zentrums der Künste dar. Nach der Katalogisierung werden die Stücke, zu denen beispielsweise ein Mitschnitt der Generalprobe zu „Die Horatier und die Kuriatier“ 1998 im Konzerthaus Schauspielhaus Berlin gehört, bereits ab April 2007 für die öffentliche Nutzung zur Verfügung stehen.