Der weltweite Umsatz mit Musik-Downloads stieg im Jahr 2008 um 25 Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Digital Music Report 2009 der IFPI (International Federation of the Phonografic Industry) hervor. „Musik ist zusammen mit Games weltweit der Vorreiter bei der Erschließung des Downloadmarktes“, betonte Stefan Michalk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. (BVMI) am Freitag in Berlin. Mit einem Umsatzanteil von 20 Prozent liegt Musik bei den Erlösen aus dem Digitalgeschäft weit vor Zeitungen (4%), der Filmindustrie (4%) und Magazinen (1%). Weltweit gibt es über 500 legale Musikangebote mit über vier Millionen verfügbaren Titeln.

In Deutschland stieg der Gesamtumsatz mit Musik-Downloads 2008 im internationalen Vergleich überdurchschnittlich stark, um mehr als 30 Prozent. Immer mehr Konsumenten kaufen online nicht nur einzelne Songs sondern gleich sogenannte Bundles oder Alben. Dieser Umsatz wuchs 2008 sogar um mehr als 50 Prozent. Detaillierte Zahlen zur Marktentwicklung 2008 wird der BVMI Ende März veröffentlichen.

Größter Digitalmarkt der Welt sind die USA mit einem Anteil von 39 Prozent an den gesamten Musikverkäufen im 1. Halbjahr 2008. In Deutschland liegt der Umsatzanteil von Downloads trotz eines vergleichbaren Angebotes erst bei rund acht Prozent, rund zwei Prozent über 2007.

Trotz anhaltend hoher Wachstumsraten bleibt die meist illegale, kostenlose Musikbeschaffung größter Hemmschuh für eine schnelle Entwicklung des Downloadmarktes. Nach Auswertungen unterschiedlich angelegter Langzeitstudien aus 16 verschiedenen Ländern schätzt die IFPI, dass weltweit mehr als 40 Mrd. Dateien illegal aus Tauschbörsen bezogen wurden. Damit kommen auf einen legal gekauften rund 20 illegale Songs. Etwas besser sieht es in Deutschland aus. Aufgrund der intensiven juristischen Verfolgung in den letzen Jahren ist die Zahl illegaler Downloads von über 600 Millionen in 2004 auf rund 300 Millionen in 2007 zurückgegangen.

Der effizienteste Weg zur Bekämpfung der Internetpiraterie führt nach Ansicht der Musikindustrie über eine Kooperation mit den Internet-Service-Providern (ISPs). Befragungen in England und Frankreich haben ergeben, das 70 bis 90 Prozent der Befragten das illegale Herunterladen einstellen würden, wenn sie vom ISP mit einem Warnhinweis dazu aufgefordert würden.