Wer kennt das nicht: Man hört im Radio ein paar Takte eines Liedes und schon geht einem die Melodie nicht mehr aus dem Kopf. Doch leider hat der Radiomoderator weder den Titel noch den Interpreten angesagt. So ist es leider fast unmöglich, sich das Musikstück auf CD zu kaufen. Auf das vorgesummte Lied reagieren die Plattenverkäufer mit verständnislosem Kopfschütteln.

Abhilfe schafft das neue Feature auf musicline.de (www.musicline.de/de/melodiesuche). Hier summt oder singt man einfach nur die Melodie ins Mikro, sofort wird in der Datenbank nach maximal zehn passenden Melodien gesucht, die dann auch angezeigt werden. Das Lied, das der gesungenen Melodie am ähnlichsten ist, steht an erster Stelle. Der Interessent erhält Informationen über Titel, Künstler und Trefferquote. Ein Klick auf den Titel leitet den Musikfan auf die Künstlerseite weiter.

Die Melodiesuchmaschine auf www.musicline.de ist weltweit die erste funktionsfähige Version, die an eine Popmelodiendatenbank angeschlossen ist. Zugrunde liegt eine Datenbank mit zurzeit etwa 3.000 Musikstücken, die mit den Produktinformationen von musicline.de verlinkt sind. "Hier entwickeln sich ganz neue Möglichkeiten für das multimediale Suchen und Finden von Musik. Schließlich ist ein solches System später auch über Mobiltelefon oder sogar in Plattenläden denkbar", erklärt Horst Blume, Geschäftsführer der für musicline.de verantwortlichen PhonoNet GmbH.

Die Technologie wurde entwickelt von Wissenschaftlern der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT aus Ilmenau. Sie entwickelten ein System zur Melodieerkennung durch »Query by Humming« (frei übersetzt: Anfragen durch Summen). »Um das gesuchte Lied zu finden, werden die durch die gesungene Melodie hervorgerufenen Schallwellen von einem Computer zu einer Notensequenz resynthetisiert. Die gefundenen Tonhöhen und Zeitinformationen werden quasi wieder in Noten zurückübersetzt«, erläutert Dr. Frank Klefenz, Entwickler von Fraunhofer, das Prinzip der Melodieerkennung. Mit Hilfe eines leistungsfähigen Algorithmus wird dann das passende Musikstück aus der Datenbank herausgesucht. Mit ihren Arbeiten haben die Experten auch einen Beitrag zum neuen internationalen Standard MPEG-7 geleistet. Der Standard legt eine gemeinsame Beschreibungssprache für Multimedia-Daten fest. Er soll in Zukunft das Finden von Audio- und Videodaten im Internet so leicht machen wie die Textrecherche.

Um die Summsuche auf musicline.de nutzen zu können, müssen folgende Systemanforderungen erfüllt sein: Soundkarte mit Mikrofoneingang, angeschlossenes Mikrofon, Java Runtime Environment 1.4.x (steht über www.musicline.de zum Download bereit).

Das System kann auch während der gesamten popkomm. an den Ständen von PhonoNet und des Fraunhofer-Instituts ausprobiert werden. Spezielle Präsentationstermine für die Presse sind:
am 14. August von 15-16 Uhr am Stand der PhonoNet GmbH, Halle 06 Gang C Nr.049
am 15. August von 12-13 Uhr am Stand des Fraunhofer-Instituts, Halle 07 Gang B Nr.071
(um Voranmeldung wird gebeten)

Ansprechpartner:
PhonoNet GmbH, Daniel Müllensiefen, 040 / 55 49 37 - 70
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie Ilmenau, Henning Köhler, 03677 / 69 - 48 59
Quelle: www.ifpi.de