Seit Oktober 2021 feiert die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bereits ihre Gründung als „Großherzogliche Orchesterschule“ vor eineinhalb Jahrhunderten. Rund um ihren 150. Geburtstag am 24. Juni 2022 kulminieren die Festivitäten nun in einer mit Konzerten und weiteren Veranstaltungen prall gefüllten Festwoche vom 18. bis 25. Juni. Viele der Veranstaltungen können bei freiem Eintritt besucht werden. Tickets für die kostenpflichtigen Konzerte sind bei der Tourist-Information Weimar erhältlich.

Die Festwoche rund um den 150. Hochschulgeburtstag wird mit einem Geburtstagskonzert der Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Eugene Tzigane am 18. Juni eingeleitet: Im Großen Haus des Deutschen Nationaltheaters Weimar erklingen u.a. Werke von früheren Lehrenden der Hochschule wie Karl Dietrich, dem Liszt-Schüler Hans Bronsart von Schellendorf, dem Weimarer Komponisten Wolf Günter Leidel – und natürlich von Franz Liszt selbst.

Klangvoll weiter geht es mit „Spiel der Saiten“, einer Matinee der Institute für Gitarre und Alte Musik am 19. Juni, am selben Tag gefolgt von einem Auftritt des renommierten Gropius Quartetts mit Werken von George Alexander Albrecht, Antonín Dvořák und Fazil Say. Zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Musikgeschichte und ihr Kanon“ lädt das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena am 20. Juni ein. Einen Tag später lockt das Konzert „Vergessen und vergöttert“ mit Liedern und Klavierwerken u.a. von Conrad Ansorge, Richard Wetz und Franz Liszt. Das Kammerorchester der HfM mit Lehrenden und Ehemaligen wird dann am 22. Juni das Publikum mit „Romantischen Serenaden“ verzaubern.

Die Festwoche mündet schließlich in das erste Festkonzert mit Hochschulorchester und Kammerchor unter der Leitung von Prof. Nicolás Pasquet am 23. Juni um 19:30 Uhr in der Weimarhalle. Die Hochschulabsolventin und preisgekrönte Liszt-Exegetin Mariam Batsashvili interpretiert am Konzertflügel Franz Liszts expressives Klavierkonzert in A-Dur. Außerdem erklingen Richard Strauss‘ Sinfonische Dichtung „Don Juan“, Franz Schuberts „Agnus Dei“ aus der Messe in Es-Dur sowie die Uraufführung von „Songbook I“ für Vokalensemble und Orchester aus der Feder des Weimarer Komponisten Michael Obst. Bereits um 18:00 Uhr können Konzertgäste die Vernissage der Jubiläumsausstellung zum 150. Gründungstag der Hochschule in der Weimarhalle miterleben.  

Am 150. Hochschulgeburtstag am 24. Juni folgt um 11:00 Uhr in der Weimarhalle zunächst die feierliche Investitur mit Übergabe der Amtskette an die neue Hochschulpräsidentin Prof. Anne-Kathrin Lindig. Am Abend gibt es dann das zweite Festkonzert unter dem Titel „Franz Liszt arrangiert“: Hier werden rund 150 Angehörige der Weimarer Musikhochschule um 19:30 Uhr gemeinsam auf der Bühne der Weimarhalle stehen, spielen und singen. Hierzu vereinen sich der Hochschulchor, die Vokalensembles der Musikpädagogik, die SchuMu-BigBand, das Jazzorchester sowie das Collegium Musicum unter der Gesamtleitung von Prof. Kerstin Behnke. Die Festwoche klingt einem opulenten Barockfest mit Musik und Tanz am 25. Juni 2022 im Weimarer Schießhaus unter dem Motto „Von Elementen, Inventionen und Affekten“ stilvoll aus.

Die Idee zu einer Musikhochschule in Weimar hatte kein Geringerer als Franz Liszt. Der formulierte bereits 1835 Gedanken zur Gründung von „Fortschrittschulen der Musik“. Als er sich als Hofkapellmeister in Weimar zwischen 1849 und 1853 um solch ein Konservatorium bemühte, scheiterte dies schließlich. Erst 1872 wurde die Lisztsche Grundidee in ganz anderer, basisbezogener Weise Realität. Unter der Leitung des Kirchenmusikers Carl Müllerhartung entstand mit sehr enger Bindung an die Weimarer Hofkapelle – alle Lehrkräfte kamen nebenamtlich von da – die erste Orchesterschule Deutschlands, eine Berufsfachschule für 14- bis 18-jährige junge Männer.

1876 kam die Ausbildung von gleichaltrigen jungen Frauen zur Klavier- und Gesangslehrerin hinzu, außerdem eine Vorschule für 10- bis 14-jährige Jungen und Mädchen. Ansätze zu einer darüber hinaus gehenden Virtuosen-Ausbildung ab 1891 erhielten erst in den 1920er Jahren größeres Gewicht, was schließlich 1930 zur Umbenennung der Staatlichen Musikschule in Staatliche Hochschule für Musik führte.

Alle Veranstaltungen des Festjahres unter: www.hfm-weimar.de/150