Seine Leidenschaft, Ballons platzen zu lassen, inspirierte den gebürtigen Zyprioten Dimitris Savva zu seiner Komposition „Balloon theories“ (2013). Für dieses 14-minütige Stück, das er jüngst beim Workshop Komposition im Rahmen der 54. Weimarer Meisterkurse an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar vorstellte, kürte ihn die Jury zum Franz-Liszt-Stipendiaten 2013. Das mit insgesamt 3000 Euro dotierte Franz-Liszt-Stipendium ermöglicht Savva nun für das Jahr 2014 eine dreimonatige, ungestörte schöpferische Arbeit in Weimar. Ein Förderpreis in Form eines Kompositionsauftrags ging an die franko-kanadische Komponistin Ana Dall’Ara-Majek, die sich mit ihrem Werk „Lucilio Magus“ (2007/2011) beworben hatte.

Aus einer Rekordzahl von 62 Bewerbern waren zwei Komponistinnen und sechs Komponisten aus Argentinien, Kanada, Zypern, Großbritannien, Irland und Österreich nach Weimar eingeladen worden. Hier stellten Sie ihre rein akusmatischen – also für Lautsprecher komponierten – Werke der Jury unter Vorsitz des Weimarer Kompositionsprofessors Robin Minard vor. „Die Jury war sehr beeindruckt, wie alle Kandidaten nicht nur mit den technischen Aspekten wie Aufnehmen, Schneiden und Verarbeiten der Klänge, sondern auch mit Fragen der Gestik und des Raums umgehen“, sagt Robin Minard. „Unseren beiden Preisträgern gelingt es in besonderer Weise, die Klänge so zu organisieren und zu strukturieren, dass sie musikalisch einprägsam und bedeutsam werden.“

Dimitris Savva wuchs auf Zypern auf und hat gerade seinen Bachelor-Abschluss an der Ionian University Corfu absolviert. Derzeit schließt er einen Master an der Universität in Manchester an. Sein Werk „Erevos“ wurde 2012 mit dem ersten Preis des Wettbewerbs für akusmatische Musik „Metamorphoses“ ausgezeichnet. Zu „Balloon Theories“ sagt er: „Ich mochte es schon immer, Ballons mit meinen Fingern zu quetschen, bis sie zerplatzen. Bis jetzt hatte ich nicht realisiert, warum.“

Ana Dall’Ara-Majek erkundet als Komponistin und Harfenistin Kompositionsstrategien, die die instrumentalen und elektroakustischen Genres verbinden sollen. An der Universität Montreal arbeitet sie gerade an ihrer Doktorarbeit. Ihr Werk „Lucilio Magus“ hinterfragt das Konzept von Zeit. Die Komponistin sagt dazu: „Hier ist ein kleiner Klang, der eine Uhr imitiert. Du kannst seinen Verlauf verändern: schrumpf ihn, zieh ihn, frier ihn ein! Zögere nicht und du wirst merken, je mehr du an dem Klang arbeitest, desto mehr werden neue Klänge daraus entstehen. In dem Moment bist du ein Zauberer!“

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