WDR-Hörfunkdirektorin Monika Piel hat Freitag Abend die Preisträger des diesjährigen WDR Jazzpreises ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung im Kölner WDR-Funkhaus sagte sie: "Nordrhein-Westfalen hat im Bereich des Jazz viel zu bieten. Diese Vielfalt zu dokumentieren und sie unserem Radio-Publikum vorzustellen, ist eine der wichtigen Aufgaben des Westdeutschen Rundfunks. Mit über 100 Konzerten hat die WDR 3-Jazzredaktion alleine im letzten Jahr dieses große regionale Angebot eingefangen. Als wichtige Neuerung haben wir von diesem Jahr an einen Nachwuchspreis als feste Kategorie in den WDR Jazz-Preis eingeführt. Wir hoffen, damit auch deutliche Impulse an die junge Szene und in die Schulen geben zu können: Macht mehr Musik!"

Der Westdeutsche Rundfunk hat den WDR Jazzpreis in diesem Jahr zum dritten Mal für herausragende Leistungen in der Jazzszene NRW vergeben: Der Komponist und Arrangeur Florian Ross hatte sich in der mit 10.000 Euro dotierten Kategorie "Komposition und Arrangement" durchsetzen können. Ross (Jahrgang 1972) machte sich im letzten Jahrzehnt international einen Namen als vielseitig interessierter und raffiniert schreibender Komponist und Arrangeur, so die Jury. Mit seinem kompositorischen Werk sei es ihm stets gelungen, Brücken zwischen der weit verzweigten Jazzgeschichte und einer multistilistischen Avantgarde zu schlagen.

Der Trompeter Matthias Schriefl gewann die ebenfalls mit 10.000 Euro bewertete Kategorie "Jazz Improvisation". Der heute 25-jährige komponiert für seine Bands Shreefpunk, 2 Generations of Trumpets und Brazilian Motions. Nach Angaben der Jury zeigt er sich dabei vielseitig, ausdrucksstark und humorvoll. Während er mit seinem Quartett Shreefpunk eine lärmige, eruptiv-expressive Improvisationsmusik zwischen Bebop und Avantgarde spiele, begegneten sich bei Brazilian Motions Jazzimprovisationen, abendländisch-klassische und brasilianische Klangwelten.

Der mit 5.000 Euro dotierte "Ehrenpreis", war in diesem Jahr für den Bereich Jazz-Fotografie ausgeschrieben. Er ging an den Kölner Fotografen Lutz Voigtländer. Eine Ausstellung mit seinen Bildern ist noch bis zum 4. November 2006 im Foyer des WDR Funkhauses zu sehen.

Außerdem wurde erstmals ein zusätzlicher Preis im Wert von 5.000 Euro für den "Jazz-Nachwuchs" ausgelobt. Diese Auszeichnung bekam die von Saxofonist Elmar Frey geleitete Big Band der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl.

Die Preisträger wurden von einer Fachjury ausgewählt, der nordrhein-westfälische Jazzkritiker und die Jazz-Fachredaktion des WDR angehören.

Den Rahmen für den WDR Jazzpreis 2006 bildet das Festival WDR 3 jazz.cologne, das vom 27. Oktober bis zum 2. November zum dritten Mal in Köln stattfindet. Das Preisträgerkonzert wird im Rahmen einer elfstündigen WDR 3 Jazznacht gesendet, die WDR 3 über UKW, Internet und Satellit ausstrahlt.

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