Der VUT Vorstand hat auf der gestrigen Vorstandssitzung die Vereinbarung zwischen IMPALA und der WMG bezüglich einer möglichen WARNER EMI Verbindung geprüft und ihr nach intensiver Diskussion mit klarer Mehrheit zugestimmt.
Der VUT hatte zwei Bedingungen an seine Zustimmung zu dieser Vereinbarung geknüpft:
1. Alle Forderungen, die IMPALA und VUT in den letzten Jahren gestellt haben, um den Wettbewerb behindernden Folgen weiterer Konzentration entgegenzuwirken, müssen erfüllt sein;
2. Es muss sichergestellt sein, dass alle finanziellen Aspekte dieser Vereinbarung 100% transparent gehandhabt werden.
Die Vereinbarung erfüllt diese Anforderungen.
Es ist erstmalig, dass einer der Majors eingesteht, dass fortschreitende Konzentration im Musikmarkt Wettbewerb behindernde Auswirkungen hat und daher mit den unabhängigen Unternehmen verbindliche Maßnahmen zu vereinbaren sind, die auf die Lösung dieser Probleme zielen.
IMPALA hat sich bisher allen Fusionsversuchen der Majorkonzerne widersetzt. Einer der Gründe hierfür war, dass die Europäische Kommission aus unserer Sicht nicht berücksichtigt hat, dass ein gesunder und wettbewerbsfähiger unabhängiger Sektor für die gesamte Musikwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.
IMPALA wird deshalb den Kampf gegen Sony/BMG und Universal/BMG Publishing fortsetzen, bis sich auch in diesen Fällen die Erkenntnis durchsetzt, dass eine weitere Konzentration des Marktes nur dann sinnvoll ist, wenn diese unter strengen und durchsetzbaren Auflagen geschieht, die weitere Behinderungen des Wettbewerbs ausschließen.
Vorstandsvorsitzender Mark Chung hierzu: „Da hier die Möglichkeit bestand, auf dem Verhandlungswege mehr für unsere Mitglieder zu erreichen als andernfalls nach langwierigen und aufwändigen Auseinandersetzungen vor Europäischer Kommission und möglicherweise Europäischem Gerichtshof erreichbar gewesen wäre, ist diese Vereinbarung eindeutig im Interesse unserer Mitglieder.“
Am kontroversesten wurde im Vorstand der Aspekt diskutiert, dass WMG sich ebenfalls verpflichtet, den Aufbau Merlins finanziell zu unterstützen. Wir verstehen und akzeptieren, dass dies auch bei einigen Mitgliedern umstritten ist.
Merlin ist aus unserer Sicht von entscheidender Wichtigkeit für die zukünftige Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit der unabhängigen Musikfirmen. Ebenfalls ist klar, dass, um Merlin effektiv und durchsetzungsfähig zu gestalten, erhebliche finanzielle Mittel benötigt werden, die unsere Mitglieder nur unter Schwierigkeiten aufbringen können. Da die finanzielle Unterstützung in Bezug auf Merlin an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, ist die klare Mehrheit des Vorstandes zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, wenn Warners Investoren diese Last tragen anstelle unserer Mitglieder.
Absätze
Quelle
http://www.vut-online.de