Der Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. (VUT) fordert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf, den Kultur- und Bildungsauftrag verstärkt in die Tat umzusetzen. Laut des Verbands, der die kleinen und mittelständischen unabhängigen Musikunternehmen Deutschlands vertritt, ist die Musik dieser Unternehmen in den Radioprogrammen stark unterrepräsentiert: Lediglich 3 Prozent der Titel der deutschen Top 100-Airplay-Charts im Jahr 2014 sind unabhängigen Musikunternehmen zuzuschreiben.

Insgesamt stehen die kleinen und mittleren Unternehmen der Musikwirtschaft für einen Anteil von über 35 Prozent der konsumierten Musik in Deutschland. Somit ist die musikalische Vielfalt bei den Musikhörer_innen gefragt, findet sich jedoch nicht in ausreichendem Maße im Programm der Radiosender wieder. Eine „Deutschquote“ fordert der Verband nicht, sondern dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk dem Kulturauftrag nachkommt und somit musikalische Vielfalt abbildet.

Vielfalt bedeutet nach Auffassung des VUT in erster Linie, dass nicht nur etablierte Künstler_innen und internationales Repertoire, sondern auch aufstrebende Künstler_innen gespielt werden. Zudem hat die Benachteiligung unabhängiger Künstler_innen im Radio auch wirtschaftliche Folgen: Die Ausschüttungen aus den Sendeeinnahmen der Verwertungsgesellschaften fallen für diejenigen, die seltener gespielt werden, geringer aus.

„Wir fordern die öffentlich-rechtlichen Sender mit Nachdruck auf, dem Kultur- und Bildungsauftrag gerecht zu werden und die Musiklandschaft in all ihrer Vielfalt zu zeigen. Gerade für Jugendliche ist das Radio immer noch der wichtigste Anlaufpunkt zum Entdecken von Musik. Das bedeutet eben nicht nur die immer gleichen Künstler_innen, Songs und Genres, sondern dass sie ein qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Programm erwarten. Das System muss gerade für aufstrebende Künstlerinnen und Künstler durchlässiger werden“, so Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT.

Absätze