1996 hatte sich der VUT als außerordentliches Mitglied der Deutschen Landesgruppe der IFPI angeschlossen. Durch die Berufung von VUT-Präsident Peter James in den Vorstand der IFPI wurde dieses Verhältnis noch einmal intensiviert. Nun hat der VUT den Kooperationsvertrag zum 31.12.2005 gekündigt und die Mitgliedschaft bei der IFPI sowie im Vorstand beendet.

„Mit fast 1100 Mitgliedern ist der VUT heute der größte nationale Musikproduzentenverband der Welt, wobei unsere Mitgliedsfirmen zunehmend keine reinen Tonträgerunternehmen mehr sind, sondern mit Ausnahme des Einzelhandels nahezu alle Bereiche der Wertschöpfungskette abdecken. Als angeschlossenes Mitglied der Deutschen IFPI ist der VUT damit in der Landschaft der deutschen Musikverbände nicht mehr angemessen platziert“ begründet der VUT-Vorstandsvorsitzende Peter James diese Entscheidung. „Selbstverständnis und Anliegen der VUT-Mitglieder sind nicht in allen Bereichen identisch mit denen, die die sog. Phonoverbände vertreten. Wir halten das punktuelle Koalitionsmodell darum für wesentlich wirkungsvoller als die bisherige Fraktionssituation.

"Dort wo wir mit den IFPIs am selben Strang ziehen, sind wir natürlich jederzeit zu einem fantasievollen und energischen Schulterschluss bereit" ergänzt VUT-Vorstand Fitz Braum (Four Music). "Wir haben viele gemeinsame Anliegen, die wir intensiver bearbeiten können, wenn wir uns künftig auf Augenhöhe darauf fokussieren. Darüberhinaus ist es besser, wenn wir spezielle Interessen wie zum Beispiel KSK, Maßnahmen zur Sicherung der kulturellen Vielfalt oder Ideen zur Förderung der nationalen Musikwirtschaft künftig selbst vertreten."

Über den VUT –
Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und Musikproduzenten e.V.

Gegründet wurde VUT 1993 von den Firmen Crossroads, Buback, What’s so funny about, Weird System, Major Records, Elbtonal, Schneeball, Subway, Sputnik, L’age d’or, um den unabhängigen Musiklabeln gegenüber Politik, Verwaltung, Medien und Wirtschaft eine Stimme zu geben. Nur durch gemeinsames Auftreten, so das Credo, können wettbewerbsverzerrende Barrieren für diese Kreativzellen der Musikbranche abgebaut, Strukturen optimiert und in Folge der Eintritt in den Markt erleichtert werden.

Der Fokus des VUT liegt traditionell bei den Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Künstlerentwicklung in Deutschland aktiv voranzubringen. Hierzu braucht es neben der Liebe zum Thema auch Manpower und umfassendes Know-How: nicht umsonst sind 2/3 der Beschäftigten in der Phonowirtschaft bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen angestellt. 2002 hat sich der VUT durch wechselseitige Mitgliedschaft mit dem Verband der unabhängigen Klassiklabel CLASS zusammengeschlossen; desgleichen 2004 mit dem Managerverband IMUC und dem Produzentenverband MPAG, so dass die weit überwiegende Zahl der Marktteilnehmer im Bereich der Phonowirtschaft nun unter einem Dach zusammen arbeiten.

Neben den direkt an die Mitglieder gerichteten Service-Angeboten wie der Durchführung von jährlichen VUT Symposien, der Gründung der mittlerweile vier Regionalgruppen, der umfangreichen Präsenz im Konferenzprogramm aller wichtigen Messen und Kongresse oder dem Abschluss von Rahmenverträgen mit den wichtigsten Aggregatoren und Downloadshops zur digitalen Auswertung des Repertoires von Independentlabeln, arbeitet VUT im europäischen Independentverband IMPALA an der Verbesserung der

Rahmenbedingungen für Indies und vertritt in Deutschland die Interessen der Mitglieder gegenüber der GEMA, GVL, KSK u. a. m..

Gerade seit Beginn der Krise hat VUT erstaunlich viele neue Mitglieder aufgenommen und verzeichnete allein in den letzten 12 Monaten rund 220 Neuzugänge, darunter viele Existenzgründer, aber auch etablierte Namen wie z.B. Circle Song, in-akustik Echo Beach, Essay Recordings, Le Pop, LOW SPIRIT, Motor Music, MZEE, ~scape, ulfTone, WARE Records um nur einige zu nennen. Bekannter als die Labelnamen sind naturgemäß die Künstler, die in den letzten Jahren erfolgreich auf Independent Labeln veröffentlicht wurden oder dort ihre Karriere gestartet haben, darunter (Absolute) Beginner, Die Ärzte, Erlend Oye, Gentleman, Kool Savas, Samy DeLuxe, Kruder & Dorfmeister, Tocotronic, Matthias Schaffhäuser, DJ Hell, Peaches, Sido, Westbam, aber auch Albert Mangelsdorff, Klezmatics, Maria Joao oder Rosenstolz.

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