Mit einem Auftritt des DJs Sven Väth ging am Sonntagabend die vierte Ausgabe des festival c/o pop in Köln zu Ende. Über 10.000 Besucher waren zur Open-Air-Veranstaltung »PollerWiesen« in den Kölner Jugendpark gepilgert, um die c/o pop-Premiere des wohl bekanntesten und einflussreichsten Techno-DJs der Welt mitzuerleben.

Neben der großen Elektro-Feier fand das vielfältige Konzertprogramm des Festivals mit der Clubnacht »IndieCityNight« einen würdigen Abschluss der bislang erfolgreichsten c/o pop. Mit 30.000 Zuschauern, zahlreichen ausverkauften und vielen sehr gut besuchten Shows, der ausgebuchten Musikmesse »affair c/o pop« und über 1000 Akkreditierten beim Fachkongress »conference c/o pop« stieß das fünftägige Kölner Festival 2007 in neue Dimensionen vor.

Das Festivalprogramm präsentierte sich nicht mit den immergleichen und altbekannten großen Namen, sondern wagte erneut das Risiko, dem Publikum die Stars von morgen vorzustellen. Speziell der umjubelte Auftritt der New Yorker Supergroup Battles wurde dafür zum lebendigen Beweis: Heute noch Geheimtipp bei c/o pop, nächstes Jahr garantiert Headliner weltweit.

Neben den Battles gehörten alle Konzertnächte im Kölner Gloria Theater zu den diesjährigen Glanzlichtern: Hysterische Teenager bei Uffie vom angesagten Ed-Banger-Label, grimmige Girl-Power von M.I.A. aus London, internationale Spitzenklasse von den Orishas aus Kuba. Ausnahmezustand herrschte am Festival-Freitag, an dem das Kölner Elektronik-Imperium Kompakt zur großen Labelshow ins Expo XXI eingeladen hatte: Bis in den frühen Morgen wurde hier getanzt, u. a. zum Live-Comeback der rheinischen Techno-Legenden Burger/Voigt.

Durch einzigartige Projekte wie dem europäischen Festival-Showcase »Europareise«, der Goethe-Instituts-Kooperation »Elektronische Musik aus Südostasien« sowie vielen auswärtigen Gästen im professional-Bereich positionierte sich c/o pop als Drehkreuz und Schaltstelle für neue globale Netzwerke der Popkultur. Oberbürgermeister Fritz Schramma hob bei einem Empfang die Bedeutung der c/o pop für die Stadt Köln hervor: „Die interkulturellen Projekte sind eine Bereicherung für das Portfolio der Stadt Köln im Bereich der Populärmusik. Regional und international erreichen wir mit c/o pop gerade jüngere Generationen. Dieses Angebot darf auf keinen Fall verloren gehen, nicht zuletzt ist die Popmusik ein großer Wirtschaftsfaktor.“ Kulturdezernent Prof. Georg Quander bezeichnete c/o pop als „wichtigste Einrichtung im Bereich der populären Musik in Köln.“ Beide sprachen sich für einen Ausbau der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen c/o pop und der Stadt Köln aus.

Auf dem Fachkongress »conference c/o pop« wurden die brennenden Fragen der medialen Umwälzungsprozesse diskutiert. Dr. Stefan Glaenzer, Geschäftsführer Last fm, betonte „Simplizität und Authentizität als zentrale Erfolgsfaktoren im Internet“. Dr. Susanne Stürmer, Director Cooperate Affairs UFA, veranschaulichte die Integration von kostengünstigen Produktionen und „user generated content“ in den Konzern: „ Die Mitte kollabiert, Nischen werden wichtiger. Auch wir vom Fernsehen gehen mehr in die Extreme. Web 2.0 ist einer der wichtigsten Punkte, mit denen wir uns inhaltlich und strategisch beschäftigen.“

Indes herrschte auf »affair c/o pop« ein buntes Treiben aus Szeneaktivisten und Musiklabelfamilien, die sich in ungezwungener Atmosphäre auf dieser etwas anderen Messe präsentieren konnten. Auf dem Publikumstag mit 3.000 Besucher begegnete man u.a. der Kölner Techno-Ikone Wolfgang Voigt in den Gängen des Rheintriadems: „Die affair ist sowohl vom Geiste her als auch vom Stil eine der schönsten Messen überhaupt.“

Norbert Oberhaus, Geschäftsführer cologne on pop GmbH: „c/o pop hat dieses Jahr einen großen Sprung nach vorne gemacht und ich freue mich mit dem gesamten Team auf c/o pop 2008.“

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