Im CeBIT-Pressecafé des Softwareherstellers Microsoft haben sich am 13. März 2003 die Spitzen der großen Branchenverbände aus Computersoftware-, Telekommunikations-, Musik- und Filmwirtschaft zur Gründung eines gemeinsamen Arbeitskreises "Copyright" getroffen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU), der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft (IFPI), die Business Software Alliance (BSA), der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) und der Verband der Softwareindustrie (VSI). Weitere Verbände sollen hinzukommen. Der Arbeitskreis hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung des Schutzes von Autorenrechten und Copyrights in Wirtschaft und Gesellschaft stärker ins Bewusstsein der öffentlichkeit zu rücken.

Clemens Rasch, Justitiar des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, erläutert die Ziele des neuen Arbeitskreises: "Die Musik- und Filmwirtschaft ist ebenso wie die Computerbranche gefordert, zeitgemäße Antworten auf neue digitale Technologien zu finden - Antworten, die auch in der Internetgesellschaft die Rechte und Belange von Autoren geistiger Werke und Künstler schützen. Es geht uns darum zu zeigen, dass der Schutz dieser Rechte mit den Interessen der Konsumenten in Einklang zu bringen ist."

Georg Herrnleben, Regional Director der BSA ergänzt: "Viele Konsumenten, Politiker und Juristen, stellen zunehmend in Frage, dass der traditionelle Schutz von Urheberrechten im Zeitalter der Digitalisierung und der damit verbundenen einfachen unkontrollierten Vervielfältigung geistiger Produkte überhaupt noch durchsetzbar ist. In der Konsequenz wird dann vielfach die Legitimität von Urheberrechten grundsätzlich angezweifelt. Man verfährt nach dem Motto: Wenn sich dieser Schutz nicht durchsetzen lässt, so können wir gleich ganz auf ihn verzichten! Dabei gibt es viele gute Argumente für den Schutz von Urheberrechten: Die Sicherung von Copyrights sichert die Existenz von Künstlern, Programmierern und vielen Tausend Beschäftigten in unseren Branchen. Sie garantiert darüber hinaus die Mittel für die Entwicklung neuer Technologien und für die Entwicklung kreativen Potentials in Kunst und Kultur."

Mit der Etablierung des Arbeitskreises "Copyright" wollen die Spitzenverbände aus Informationstechnologie, Film- und Musikwirtschaft künftig ihre öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Copyright-Gedankens untereinander abstimmen und gemeinsam Modelle entwickeln, die den Schutz des Copyrights auch in Verbindung mit neuen Technologien mit den Interessen von Verbrauchern und Konsumenten in Einklang bringen. Dabei setzen die Verbände auf die Gesprächsbereitschaft von Politik und Wirtschaft und auf die Unterstützung von Künstlern und Softwareentwicklern. Als erstes Unternehmen hat das Softwareunternehmen Microsoft dem Arbeitskreis seine Unterstützung zugesagt.