Der lebendige Reichtum sächsischer Musikkultur, die für viele Menschen zum inneren Besitz gehört, ist wesentlich der Hingabe musikbegeisterter Menschen an die Kunstausübung zu danken. In der Überzeugung, dass allein die aktive Musikpflege die Zukunft unserer Musikkultur gewährleistet, hat der Sächsische Musikrat erstmalig im Jahr 2002 die Johann Walter Plakette gestiftet, um mit ihrer Verleihung aller zwei Jahre auf beispielhafte Leistungen im Musikleben unseres Landes aufmerksam zu machen.
Der Sächsische Musikrat e.V. vergibt in diesem Jahr zum dritten Mal die Johann Walter Plakette. Die Vergabe erfolgt an Persönlichkeiten, die sich um die Pflege der Musiktradition und des Musiklebens in Sachsen, die Förderung des musikalischen Nachwuchses oder die Entwicklung des zeitgenössischen Musikschaffens in Sachsen besondere Verdienste erworben haben.
Benannt ist die Plakette nach Johann Walter (*1496 in Kahla, 1570 in Torgau). Der enge Freund Martin Luthers und dessen musikalischer Berater wirkte 1525 maßgeblich bei der Gestaltung der "Deutschen Messe" mit. Von 1526 bis 1548 leitete Johann Walter die Torgauer Stadtkantorei. Diese wurde zum Ur- und Vorbild des lutherischen Kantoreiwesens. 1548 in das Amt des Hofkapellmeisters nach Dresden berufen, gründete und leitete Johann Walter die Kurfürstliche Hofkantorei. Als lutherischer "Ur-Kantor" schuf er die Grundlage für die evangelische Kirchenmusik. Der Lehrer, Kantor, Dichter und Komponist Johann Walter hat einen historischen Beitrag für die Wende zur Neuzeit in Deutschland und Europa geleistet.
Der Präsident des Sächsischen Musikrates e.V., Prof. Wilfried Krätzschmar wird die Auszeichnungen in einer öffentlichen Veranstaltung am
Samstag, den 1. April 2006 - 10.00 Uhr in der Torgauer Schlosskapelle
an Erhard Fietz (Zwickau), Prof. Dr. Christfried Brödel (Dresden) und Jürgen Schulze (Leipzig)
verleihen.
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