Die Vertreter des Bündnisses AlarmstufeRot haben Bundesfinanzminister Olaf Scholz detailliert die Notsituation in der Veranstaltungswirtschaft dargestellt: von der Lage der selbständigen Einzelunternehmer ohne Angestellte bis hin zum Betrieb mit bis zu 1.000 Angestellten, vom Dienstleister für Wirtschaftsveranstaltungen bis hin zu Musik- und Kulturevents. Eine Vielzahl von Fakten lag dem Minister bereits vor. Doch konkrete Unternehmensbeispiele aus Wirtschaftszweig haben ihm und den Vertretern des Bundesfinanzministeriums weitere Ansätze für gezielte Hilfen geboten. "In einigen Hilfsprogrammen wie den Überbrückungshilfen ist noch Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht wurden. Dies erlaubt maßgeschneiderte Programme etwa für die Veranstaltungswirtschaft“ stellt Finanzminister Olaf Scholz in Aussicht.

Die dargelegten Kritikpunkte umfassen unter anderem die schädliche Deckelung der Überbrückungshilfe bei 50.000 Euro, den erdrückenden EU-Beihilferahmen, das Problem der Bedarfsgemeinschaft für die Grundsicherung, den fehlenden Beitrag für die Unternehmereigenleistung, mangelnde Absicherung für Veranstaltungsabsagen und Provisionsausfälle. Der Austausch zu diesen Anliegen war intensiv. Die Dringlichkeit der noch fehlenden Rettungsmaßnahmen wurde deutlich gemacht. Perspektiven, wie zeitnah Veranstaltungen wieder ermöglicht werden können, wurden eingefordert.

Als Vertreter der Verbände im Veranstaltungswesen waren vor Ort Prof. Jens Michow, Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), Patrick Arens, Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (BSM), Timo Feuerbach, Europäischer Verband der Veranstaltungscentren (EVVC), Jan Kalbfleisch, FAMAB Kommunikationsverband, Marcus Pohl, Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (ISDV), und Helge Leinemann, Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik (VPLT). Die Initiative #AlarmstufeRot wurde vertreten durch die Veranstaltungsunternehmerinnen und -unterehmer Sandra Beckmann, Christian Eichenberger und Christian Seidenstücker. Sie traten in den Rettungsdialog mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz, der parlamentarischen Staatssekretärin Sarah Ryglewski, Staatssekretär Wolfgang Schmidt und dem Chef der Regierungs-Taskforce Corona-Hilfe Dr. Holger Fabig.

Zweite Hauptstadt der Veranstaltungsbranche

Zum 28. Oktober 2020 ruft die deutsche Veranstaltungswirtschaft unter Federführung der Initiative #AlarmstufeRot erneut zur Großdemonstration nach Berlin auf, um auf ihre immer dramatischer werdende Lage aufmerksam zu machen. Die deutsche Veranstaltungswirtschaft ist der von den Corona-Schutzmaßnahmen am stärksten betroffene Wirtschaftszweig. Seit Anfang März sind Veranstaltungen weitgehend verboten. Die Unternehmen erzielen seitdem keine Einnahmen. Eine Perspektive, wann es weitergehen kann, ist nicht in Sicht. Viele Betriebe sind mittlerweile insolvent.

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