Es mutet ungewöhnlich an: im ländlichen Allgäu soll ein Festival zeitgenössischer Musik stattfinden. Fernab großer Konzerthäuser, weit weg von der städtischen Kunstszene. Walter Althammer, Dirigent und künstlerischer Leiter des Festivals und selbst im Allgäu lebend, weiß um die Qualitäten dieses Landstrichs an den Bergen. Zusammen mit Dolf Rabus, Direktor der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf, entwickelte er die Idee von musikalischen Zeitgenossen im Allgäu. Die zeitgenössische Musik soll den Menschen nahe gebracht werden, ganz ohne großes Drumherum und ohne stylische Inszenierung. Das Festival beinhaltet ein Kompositionseminar für junge Komponisten bei Manfred Trojahn und vier aussergewöhnliche Konzerte mit Uraufführungen von Werken Trojahns, Maessen und Liebrecht und hochkarätigen Interpreten und Musikern.
Manfred Trojahn, der bekannteste zeitgenössische Komponist in Deutschland und neuer Präsident des Deutschen Kompoistenverbandes, gilt als streitbarer Vertreter zeitgenössischer Musik. Er ist ausserdem Professor für Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Zu seinen Werken zählen u. a. die Opern „Enrico – dramatische Komödie“ und „Was ihr wollt“, Variationen für Orchester, Kammermusik und Lieder. Seiner Ambition folgend, zeitgenössische Musik bekannt zu machen, hat er nun seine Teilnahme am Festival Musikalische Zeitgenossen im malerischen Allgäu zugesagt. Dort haben junge Komponisten unter 30 Jahren die einmalige Chance in Ruhe mit ihm zu arbeiten. Teilnahmevoraussetzung war die Einsendung eines 10 bis 15 Minuten langen Stücks, fünf Komponisten wurden eingeladen. Im Rahmen des Seminars werden deren Kompositionen einstudiert und uraufgeführt.
Die Konzertreihe mit drei Abendkonzerten und einer Matinee verspricht etwas ganz besonderes zu werden. Das Programm gespickt mit 10 Uraufführungen von Trojahn, Maessen bis Liebrecht und dazu herausragende Interpreten: Julie Kaufmann (bayerische Kammersängerin, gefeierter Star aller großen Opernbühnen und herausragende Liedinterpretin) und Dietrich Henschel (für vielemomentan der beste Bariton Deutschlands) sind in den Feuilletons aller großen Zeitungen vielgelobt. Das Stravinsky Ensemble Amsterdam unter Leitung von Walter Althammer ist ein Ensemble mit 15 Profi-Musikern aus verschiedenen Orchestern, die sich der zeitgenössischen Musik verschrieben haben und dazu Martin Zehn am Piano und Paul von Utrecht, Gitarre.
Das Besondere bei den Konzerten ist, dass die Künstler interessierten Zuhörern eine Einführung bieten. Jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn erzählen Trojahn, Althammer oder Henschel in 30 Minuten Wissenswertes zur Musik, zur Entstehung und Bedeutung, den Feinheiten, Nuancen und vieles mehr. Die moderaten Eintrittspreise von Euro 10, ermäßigt Euro 6 soll jedermann den Zugang zu zeitgenössischer Musik ermöglichen. Das Festival möchte die Zuschauer mitnehmen, auf die Reise zur Musik des 21. Jahrhunderts. Was möchte die neue Musik sagen, wie setzt es Instrumente ein, welche musikalische Mittel werden zur Darstellung der Inhalte genutzt. Seien Sie Zeitzeuge und hören Unerhörtes!
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Quelle
http://www.modmusik.de