Die Jury hat entschieden: Der 4. Internationale Joseph Joachim Kammermusik Wettbewerb an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar hat drei Preisträger. Den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis gewann das 2001 in Frankreich gegründete Trio Chausson. Der 2. Preis (5.000 Euro) ging an die Musiker des Chagall Quartetts, die sich 1999 in Berlin zusammengefunden hatten. Der 3. Preis (2.500 Euro) wurde schließlich dem 2004 in Ungarn gegründeten Nádor Quartett verliehen. Beim Preisträgerkonzert des Wettbewerbs am Sonntag, 13. November, um 11:00 Uhr im Festsaal Fürstenhaus der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar übergab der Jury-Vorsitzende Prof. Ulrich Beetz offiziell die Urkunden.

Als vierter Finalist wurde noch das Quatuor Fratres gewürdigt. Sonderpreise für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes gingen gleich an zwei Ensembles: An das Trio Elégiaque aus Frankreich und das deutsche Chagall Quartett, die ihre preiswürdige Interpretation von „Ainsi la nuit“ (1974/76) von Henri Dutilleux auch beim Preisträgerkonzert vortrugen. Für eine Rundfunkproduktion mit dem Mitteldeutschen Rundfunk wählte der MDR das Trio Chausson aus, das beim Preisträgerkonzert Joseph Haydns Klaviertrio C-Dur Hob. XV:27 spielte.

Die achtköpfige Jury war mit dem Niveau des internationalen Wettbewerbs vom 6. bis 13. November 2005, zu dem 16 Ensembles aus ganz Europa und den USA angereist waren, sehr zufrieden. Über die jungen Musikerinnen und Musiker urteilten Prof. Ulrich Beetz (Vorsitz), Prof. Brunhard Böhme, Prof. Thüring Bräm, Prof. Dario De Rosa, Prof. Sándor Devich, Prof. Avedis Kouyoumdjian, Prof. Josef Suk und Dr. Michael Oehme (MDR).

Die Prorektorin für Künstlerische Praxis an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Prof. Anne-Kathrin Lindig, bedankte sich ausdrücklich beim Land Thüringen für die Möglichkeit, einen solchen internationalen Wettbewerb ausrichten zu können.

Trio Chausson (Frankreich)
Das Trio Chausson gründete sich 2001 nach einem ersten Auftritt beim „Clairac“ Festival in Frankreich. Boris de Larochelambert (Klavier), Philippe Talec (Violine) und Antoine Landowski (Violoncello) erspielten sich 2004 jeweils einen 3. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Beychevelle und beim Internationalen Kammermusikwettbewerb „Joseph Haydn“ in Wien. Im März 2005 gewann das Trio den 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach. Die jungen Musiker konzertierten auf Tourneen durch Brasilien und die USA.

Chagall Quartett (Deutschland)
Das Chagall Quartett gründete sich 1999 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Bis 2002 erhielten Stefan Hempel (Violine), Serge Verheylewegen (Violine), Max Schmiz (Viola) und Jan Ickert (Violoncello) Unterricht bei Friedemann Weigle vom Petersen-Quartett. Seit Februar 2004 wird das Quartett von Prof. Eberhard Feltz betreut. Weitere Impulse erhielten die jungen Musiker durch Meisterkurse bei Prof. Peter Buck (Melos-Quartett) und Prof. Lukas Hagen (Hagen-Quartett). Im November 2003 wurde das Quartett in die von Yehudi Menuhin gegründete „Live music now“-Stiftung aufgenommen.

Nádor Quartett (Ungarn)
Das Nádor Quartett gründete sich 2004. Nándor Farkas (Violine), Gyula Gabora (Violine), Gyula Mohácsi (Viola) und Marcell Vamos (Violoncello) spielten bereits vorher in verschiedenen ungarischen Orchestern zusammen. Seit seiner Gründung gab das Quartett Konzerte in großen Konzertsälen Budapests sowie anderen Städten Ungarns. 2005 nahm es an einem Meisterkurs mit Gabor Takacs-Nagy in der Schweiz teil. Inspirationen und Anregungen bezogen die jungen Musiker von Peter Komlos und Sandor Dévich (Bartók Quartett) sowie von Janos Dévich (Kodály Quartett).

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