Adrian Prabava, seit August 2006 1. Kapellmeister der Theater&Philharmonie Thüringen, erreichte jetzt die Mitteilung, dass er zum ersten Stipendiat des Bernard Haitink Fonds ausgewählt wurde. Adrian Prabava ist seit 2006 Meisterschüler von Bernard Haitink und erhält damit weiter Gelegenheit, mit dem Maestro beim Concertgebouw-Orchester in Amsterdam zu arbeiten.

Adrian Prabava wurde 1972 in Jakarta geboren. Mit 21 Jahren verließ er seine Heimat Indonesien, um in Deutschland Musik zu studieren. An das Violinstudium 1994 bis 2002 an der Hochschule für Musik Detmold schloss er ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover an, das er 2005 mit der Note 1,0 abschloss. Er belegte Meisterkurse im Dirigieren 1998 bei Sylvian Cambreling mit der NDR Radiophilharmonie Hannover, bei Jorma Panula 2002 in Amsterdam, 2003 in Valencia und 2004 in Trondheim. Beim 49. Concours International de Jeunes Chefs d’Orchestre in Besançon (Frankreich) 2005 errang er den 2. Platz.

Praktische Erfahrungen sammelte er u. a. von 2003 an als 1. Kapellmeister der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck, deren kommissarischer Chefdirigent er 2005 für ein halbes Jahr wurde, sowie als Musikalischer Assistent seines Dirigierlehrers Prof. Eiji Oue bei der NDR Radiophilharmonie Hannover. Seit 2006 ist Adrian Prabava außerdem Musikalischer Assistent von Kurt Masur beim Orchestre National de France in Paris.

Der 1929 in Amsterdam geborene niederländische Dirigent Bernard Haitink wurde 1961 zusammen mit Eugen Jochum zum gemeinsamen Chefdirigenten des Concertgebouw-Orchesters bestellt. 1964, als Jochum das Amt aufgab, wurde er zum alleinigen Chefdirigenten und Künstlerischem Leiter. Diese Position hatte er bis 1988 inne. 1999 ernannte ihn das Orchester zum Ehrendirigenten.

1967 wurde er zum Ersten Dirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt, das er bis 1979 leitete. Zwischen 1978 und 1988 war Haitink musikalischer Leiter des Opernfestivals in Glyndebourne.

Zwischen 1987 und 1998 hatte Haitink die musikalische Leitung des Royal Opera House in London inne, von 1995 bis 2004 war er außerdem erster Gastdirigent des Boston Symphony Orchestra. 2002 übernahm er den Posten des Chefdirigentens bei der Staatskapelle Dresden. Aufgrund von vermeintlichen Unstimmigkeiten bei der Wahl seines Nachfolgers gab Haitink seinen Posten 2004 vorzeitig auf.

2006 ernannte das Chicago Symphony Orchestra Haitink zum Ersten Dirigenten, nachdem das Amt des Musikdirektors seit Daniel Barenboims Rückzug in diesem Jahr nicht besetzt ist.

Haitink dirigierte während seiner künstlerischen Laufbahn ein breites Repertoire. Unter seinen Plattenaufahmen befinden sich unter anderem alle Symphonien von Ludwig van Beethoven (drei Zyklen, mit dem London Philharmonic, Concertgebouw- und London Symphony Orchestra), Robert Schumann, Johannes Brahms (drei Zyklen: Concertgebouw, Boston Symphony, London Symphony Orchestra), Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Anton Bruckner (viele mehrfach), Gustav Mahler (bis auf die Achte mehrfach) und Dimitri Schostakowitsch. Außerdem begann Haitink mit seiner Tätigkeit an Opernhäusern auch Opern einzuspielen, unter anderem Wagners kompletten Ring des Nibelungen.