„Die Wahrnehmung Heidelbergs als geistiges Zentrum Deutschlands ist außerhalb Deutschlands größer als innerhalb. Das müssen wir den Heidelbergern erst noch beibringen“, meint der US-amerikanische Bariton Thomas Hampson über die Stadt am Neckar. Seit fast zehn Jahren ist der Weltstar dem Musikfestival „Heidelberger Frühling“ aufs engste verbunden. Er gibt hier regelmäßig Liederabende – gerade für Lieder Gustav Mahlers setzt er Maßstäbe – und leitet seit 2011 die Liedakademie des Festivals.

Nun wird das Band zwischen Heidelberg und Thomas Hampson noch gestärkt: Hampson ist jetzt Honorarprofessor der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg. Bei einer Feierstunde überreichten ihm am Donnerstag, den 19. Dezember Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel und Prof. Dr. Stefan Maul, Dekan der Philosophischen Fakultät, die Ernennungsurkunde. „Durch seine Kurse bei der Liedakademie hat Thomas Hampson sich als hervorragender Lehrer ausgewiesen“, so Maul. „Die Fakultät ist der Überzeugung, dass die Studierenden von seinem Engagement in der Lehre sehr profitieren können.“ An der Ruperto Carola wird Hampson Veranstaltungen für Studierende der Musikwissenschaft und Hörer aller Fakultäten anbieten.

Thorsten Schmidt, Intendant des „Heidelberger Frühling“, sieht Hampsons Ernennung als Stärkung des Rufs Heidelbergs als internationales Zentrum des Kunstliedes: „Wenn der vielleicht renommierteste Liedinterpret der Welt in Heidelberg eine Liedakademie leitet und in diesem Bereich auch an der Universität wirkt, wird deutlich, dass Heidelberg als Treffpunkt für Liedfans prädestiniert ist.“ Dies sieht Schmidt auch darin begründet, dass unsere Stadt Geburtsort der bekanntesten romantischen Liedsammlung der Welt ist, „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano und Achim vorn Armin. „Heidelberg gilt als Inbegriff der Romantik und des romantischen Kunstliedes. Welch besseren Ort gäbe es, um sich mit der Tradition und der Zukunft dieser Gattung auseinanderzusetzen?“, so Schmidt.

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