Die Ende August erschienene Theaterstatistik 2012/2013 des Deutschen Bühnenvereins zeigt im Großen und Ganzen stabile Zahlen. „Wir sind froh, dass keine größeren Abweichungen zu den Vorjahren zu vermelden sind. Leichte Schwankungen bei den Besucherzahlen, den Veranstaltungen, den Mitarbeitern, den Einnahmen und Zuschüssen sind normal", sagte Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, am Freitag in Köln.
Die Gesamtbesucherzahl der öffentlich getragenen Theater und Orchester, Privattheater und Festspiele ist leicht gesunken, von etwa 32,1 Millionen auf rund 31,9 Besucher vor Ort und rund 2,9 Millionen bei Gastspielen (Vorjahr 3,08 Millionen). Die Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen sind an diesen Gesamtzahlen inklusive Gastspielen mit rund 20,6 Millionen Zuschauern beteiligt (im Vorjahr knapp 20,9 Millionen). Ein Grund für diesen Rückgang ist wohl, dass die Zahl der Veranstaltungen an den öffentlich getragenen Häusern deutlich zurückgegangen ist, von 67.204 auf 65.797. Im Schauspiel ist jedoch trotz Rückgang der Veranstaltungen die Besucherzahl minimal gestiegen. Die Theater boten diesmal auch mehr Musical-Aufführungen an und konnten dadurch die Besucherzahlen in dem Bereich steigern. Bei Konzerten und theaternahem Rahmenprogramm wurden ebenfalls mehr Veranstaltungen als im Vorjahr angeboten, bei Oper und Figurentheater weniger. Die beste Auslastung hatte in der Spielzeit das Kinder- und Jugendtheater mit 84,3 Prozent, die durchschnittliche Auslastung aller Sparten lag bei 78,2 Prozent. Die rund 220 ausgewerteten Privattheater zählten - wie im Vorjahr - bei fast 51.000 Veranstaltungen knapp 8 Millionen Besucher.
Die öffentlichen Zuschüsse der Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen stiegen in der Spielzeit 2012/2013 von 2,25 auf 2,3 Milliarden Euro. Die Häuser konnten ihre Eigeneinnahmen diesmal nicht steigern, mit 497 Millionen Euro wurde das Niveau der Spielzeit 2010/2011 erreicht (2011/2012 waren es etwas über 500 Millionen Euro). Die Zahl der fest angestellten Theatermitarbeiter - befristet und unbefristet - ist leicht gesunken, von 39.187 auf 39.086. Insgesamt sind 43.899 Personen (Vorjahr 43.969) fest in den Theatern und Orchestern angestellt, einschließlich der Musiker der selbstständigen Kulturorchester und Rundfunkorchester. Die Zahl der nicht ständig beschäftigten Mitarbeiter stieg von 23.415 auf 24.913. Unberücksichtigt ist bei diesen Zahlen das Personal in Privattheatern und Festspielbetrieben. Die Personalausgaben an den öffentlich getragenen Theatern machen - wie seit vielen Jahren - ca. 73 Prozent der Gesamtausgaben aus.
Die Theaterstatistik dokumentiert die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Theater und Orchester in Deutschland. Insgesamt 142 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 130 Orchester (inklusive Theaterorchester), 221 Privattheater und 75 Festspiele werden mit ihren Einnahmen und Ausgaben, Personalangaben, Besucherzahlen und Veranstaltungen dargestellt. Sie ist das umfangreichste Nachschlagewerk über die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Theater und Orchester in Deutschland.
Die Summentabellen der aktuellen Theaterstatistik finden Sie hier.
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Quelle
http://www.buehnenverein.de