Die wirtschaftlichen Rahmendaten der deutschen Theater und Orchester sind in der Spielzeit 2009/2010 im Wesentlichen stabil geblieben. Die soeben erschienene Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins zeigt, dass Theater und Orchester mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln umsichtig haushalten und dabei weiterhin ein umfangreiches Programm bieten. Die Ausgaben der Theater erhöhten sich insgesamt um ca. 2,2 Prozent. Da die öffentlichen Zuschüsse nur um 1,6 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro gestiegen sind, mussten die Theater die Kostensteigerungen selbst auffangen. Sie steigerten ihre Eigeneinnahmen um rund 2,3 Prozent auf ca. 484 Millionen Euro. „Die Erhöhung der öffentlichen Zuschüsse hat noch nicht mal die erhöhten Personalausgaben gedeckt. Dies ist ein Problem, dass wir zusammen mit den Trägern langfristig lösen müssen“, so Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, heute in Köln. Durch die insgesamt höheren Ausgaben ist das Einspielergebnis leicht um 3 Prozent auf 18,2 Prozent des Gesamtbudgets gesunken. Insgesamt standen den öffentlich getragenen Theatern und Orchestern einschließlich Eigen- und Finanzierungseinnahmen 2,72 Milliarden Euro zur Verfügung (im Vorjahr 2,66 Milliarden).

Die Besucherzahlen der öffentlich getragenen Theater (Stadt- und Staatstheater und Landesbühnen) sind um 2,7 Prozent leicht gesunken, von rund 19,3 Millionen auf 18,8 Millionen. Erfreulich ist hierbei ein Besucherzuwachs beim Kinder- und Jugendtheater um 4,8 Prozent sowie beim Figurentheater von 10 Prozent. Eine leichte Steigerung bei den Konzertbesucherzahlen um 3,4 Prozent ist weitgehend darauf zurückzuführen, dass bei der aktuellen Statistik einige Orchester Zahlen geliefert haben, die in den Vorjahren nicht in die Statistik eingeflossen sind. Die Gesamtbesucherzahl beläuft sich für alle Theater und Orchester (einschließlich Privattheatern und Festspielen) auf 31,5 Millionen (im Vorjahr 31,1 Millionen).

Für die Spielzeit 2009/2010 ist erneut kein Personalabbau zu vermelden, die Zahl der mit festen Verträgen Beschäftigten blieb mit 38.831 stabil (im Vorjahr 38.788). Auch die kurzfristigen Beschäftigungsverträge sind im Wesentlichen gleich geblieben, da die Anzahl der Abendgäste um 5,4 Prozent gestiegen, gleichzeitig aber die Zahl der produktionsbezogenen Gastverträge um 5,7 Prozent gesunken ist.

Die Anzahl der Veranstaltungen hat sich ganz leicht um 0,9 Prozent von 65.508 auf 64.908 verringert. Bei den Privattheatern ist festzustellen, dass die Anzahl der Veranstaltungen gestiegen ist, die Besucherzahlen allerdings gegenüber den Vorjahreswerten leicht rückläufig sind.

Die Theaterstatistik erscheint jährlich. Der 45. Band präsentiert die wichtigsten Daten der Theater und Orchester in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Spielzeit 2009/2010. Die Angaben von 140 Stadt- und Staatstheatern sowie Landesbühnen, 132 Orchestern, 209 Privattheatern und 56 Festspielbetrieben zeigen die Vielfalt und die Qualität der deutschen Kulturbetriebe.


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