Die Theaterstatistik 2008/2009 des Deutschen Bühnenvereins zeigt, dass sich Theater und Orchester auch in schwierigen Zeiten zu behaupten wissen. „Stabilität trotz Finanzkrise lautet die Devise für die jetzt zahlenmäßig aufgearbeitete Spielzeit“, so Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, heute in Köln. Denn die Besucherzahlen der öffentlich getragenen Theater (Stadt- und Staatstheater und Landesbühnen) sind weiter leicht gestiegen (um 1,7 Prozent von ca. 19 Millionen auf 19,3 Millionen), die Konzertbesucherzahlen haben sich mit 0,25 Prozent auf ca. 4,3 Millionen nur ein wenig verringert. Die Gesamtbesucherzahl für alle Theater und Orchester liegt jetzt bei 31,1 Millionen. Erneut haben die Theater die Anzahl ihrer Spielstätten gesteigert (von 824 um 7,8 Prozent auf 888). Dies zeigt, wie sehr sie sich um Alternativen zum klassischen Stadttheater bemühen, um neue und andere Publikumsschichten zu erschließen. Einher geht das mit einer Steigerung der Anzahl von Veranstaltungen (plus 1,2 Prozent von ca. 64.700 auf rund 65.500). Öffentliche Zuweisungen und Eigeneinnahmen sind ebenfalls gestiegen, die Zuweisungen um 2,2 Prozent auf ca. 2,1 Milliarden Euro, die Eigeneinnahmen um 1,5 Prozent auf rund 480 Millionen.

Der Personalabbau konnte 2008/2009 weiter gestoppt werden, es wurden rund 400 Mitarbeiter mehr vermeldet. Damit sind nun 38.783 Mitarbeiter an den Theatern und Orchestern mit festen Verträgen tätig. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Abend-gäste (plus 14,5 Prozent) und der produktionsbezogenen Gastverträge (plus 8,1 Pro-zent). Das bedeutet, dass die Neigung, mit kurzfristigen Beschäftigungsverträgen Personallücken zu schließen, aber auch stärker projektbezogen zu denken, zunimmt. Es zeigt sich, wie wichtig das Personal für die Theater ist. Von ca. 2,7 Milliarden Eu-ro, die den öffentlich getragenen Theatern und Orchestern einschließlich Eigen- und Finanzierungseinnahmen zur Verfügung stehen, fließen ca. 2 Milliarden Euro in den Bereich Personal, übrigens keine beunruhigende, sondern – für einen Ensemblebetrieb – richtige Verteilung der Mittel. Denn der größte Teil wird für das künstlerische Personal ausgegeben. Die höheren Personalkosten, die nicht nur durch den Anstieg der Beschäftigten, sondern auch durch die Lohnsteigerung entstanden sind, machen sich auf der Kostenseite des Einspielergebnisses allerdings bemerkbar. Dieses sank von 19,1 Prozent auf 18,5 Prozent.