Die öffentlich getragenen Theater und Orchester konnten in der Spielzeit 2005/06 im Gegensatz zum vorhergehenden Jahr wieder einen leichten Anstieg der öffentlichen Zuweisungen verbuchen. Zwar verringerte sich das finanzielle Engagement der Länder um rund 12 Millionen Euro, die Kommunen glichen aber die drastischen Kürzungen des Vorjahres wieder aus und erhöhten ihre Zuweisungen um rund 42 Millionen Euro. Insgesamt stiegen die Zuweisungen der öffentlichen Hand um 1,5 Prozent auf etwa 2,08 Milliarden Euro. Erfreuliches ist wieder beim Einspielergebnis zu vermelden: Mit einer Steigerung um 10 Millionen Euro stieg der selbst erwirtschaftete Anteil an Einnahmen im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit nochmals um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 17,3 Prozent an. Damit einher ging die geringste Personalkürzung von einer Spielzeit auf die andere seit der Jahrtausendwende, obwohl immer noch 132 Beschäftigungsverhältnisse an Stadt- und Staatstheatern sowie Landesbühnen den Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer fielen. Insgesamt sind in den letzten 13 Jahren über 7.000 Arbeitsplätze abgebaut worden (von rund 45.200 auf etwa 38.200), das entspricht etwa 15 Prozent. Die selbstständigen Kulturorchester, die in dieser Spielzeit 203 Millionen Euro öffentliche Gelder erhielten - das sind 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr -, verfügen nach wie vor über 3.800 Musiker, eine Zahl, die sich seit 1992 im Wesentlichen nicht verändert hat.
Die Anzahl der Inszenierungen blieb wie in den letzten Jahren in den städtischen und staatlichen Theatern mit 4.644 relativ konstant, die Zahl der Veranstaltungen war mit 62.749 ebenfalls stabil. Ein Rückgang lässt sich hingegen bei der Zuschauerzahl aller Theater-, Orchester- und Festspielunternehmen feststellen, die mit insgesamt 30,8 Millionen Besuchern um 2,4 Millionen zurückging. Im Wesentlichen ist dies darauf zurückzuführen, dass einige große private Musicalunternehmen keine Besucherdaten zur Verfügung gestellt haben. In den öffentlichen Theatern gab es einen Zuwachs bei der Oper, Zuschauerverluste gingen dort vornehmlich auf das Konto von Musical und Operette.
Die Theaterstatistik 2005/06 (41. Ausgabe) wertet die Daten von 143 öffentlich getragenen Theatern, 180 Privattheatern, 53 selbstständigen Kulturorchestern und 34 Festspielhäusern in Deutschland aus. Sie kann beim Deutschen Bühnenverein, Postfach 29 01 53, 50523 Köln, Fax 0221/20812-28, E-Mail debue@buehnenverein.de zum Preis von 23,- Euro (inkl. MwSt.) zzgl. Versandkosten bezogen werden (ISBN 978-3-934431-10-2).
Auszüge aus der Statistik unter www.buehnenverein.de
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Quelle
http://www.buehnenverein.de