Der Thüringer Staatskanzleichef Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hat seine Pläne für die Theater- und Orchesterlandschaft des Landes vorgestellt. Vorausgegangen waren eine Vielzahl von Gesprächen mit Lokalpolitik, Kulturinstitutionen und Gewerkschaften. Demnach wird das Land Thüringen seine Förderung bis 2021 um zehn Millionen auf knapp 77 Millionen Euro im Jahr aufstocken. Schließungen von Theatern oder Orchestern sieht das Konzept nicht vor – und unterscheidet sich damit wohltuend von "Strukturreform“ genannten Streichkonzerten anderer Bundesländer.
GDBA-Präsident Jörg Löwer bewertet dies positiv: "Die Thüringer Pläne weisen mit der Förderung von Kooperationen ohne Kahlschlagszenarien in die richtige Richtung – vor allem, was die Langfristigkeit betrifft. Im Unterschied etwa zu Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zeigt Thüringen mit diesen Plänen, dass auch in Zeiten angespannter Finanzsituationen eine konstruktive Kulturpolitik möglich ist, wenn der politische Wille dafür vorhanden ist.
Wermutstropfen der Theaterreform bleibt, dass es dem Minister nicht gelungen ist, für die Beschäftigten an allen Häusern die sofortige Rückkehr zum Flächentarifvertrag durchzusetzen. Da Haustarifverträge oftmals mit Gehaltseinbußen verbunden sind, wünscht sich die GDBA deshalb von Minister Hoff und den zuständigen Rechtsträgern, schneller als vorgesehen zur Fläche zurückzukehren.“