Den Theatern und Orchestern in Sachsen-Anhalt droht bei gleich bleibenden Ensemblegrößen ein Defizit von rund acht Millionen Euro. Dies sagte der Kultusminister des Landes, Jan-Hendrik Olbertz (parteilos), im Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Hintergrund für das Defizit seien die Finanzkrise der Städte und Landkreise sowie die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst. Laut Olbertz will das Land seine Fördersumme in den neuen Theater- und Orchesterverträgen mit insgesamt rund 36 Millionen Euro konstant halten. Der Mehrbedarf, der allein auf Landesseite mit 1,3 Millionen Euro angegeben wird, sei damit aber nicht gedeckt. Die Theater und Orchester in Sachsen-Anhalt müssten eine "Debatte über die realistische Größe ihrer Ensembles" führen oder der Finanzkrise mit hausinternen Tarif-Lösungen begegnen, so Olbertz. Zugleich warnte er vor der Schieflage, die entstehen könnte, wenn man das eigentlich zeitlich befristete Mittel der Haustarifverträge zum permanenten Prinzip machen wolle.