2006 überträgt der Bayerische Rundfunk von den Bayreuther Festspielen zum ersten Mal live in Mehrkanaltontechnik. Hörerinnen und Hörer, die über eine digitale Satellitenanlage und eine 5.1 Dolby Digital -Anlage verfügen, kommen in den Genuss des vollen Raumklangs: Zum Auftakt am 25. Juli beim „Fliegenden Holländer“ und anschließend bei allen vier live gesendeten Opern des Rings - fast so, als säßen sie im Zuschauerraum des Festspielhauses.

Was ist Surroundsound?

Unsere akustische Wahrnehmung beruht auf einer permanenten „Rundum-Erfassung“ von Schall. Von vorne hören wir meist den direkten Schall und zeitlich versetzt stärkere und schwächere Reflexionen aus allen Richtungen. Wir können dabei genau feststellen, aus welcher Richtung ein Tonsignal kommt und wir können gleichzeitig die räumliche Ausdehnung einer Schallquelle erfassen. Der Klangraum wird als Einheit wahrgenommen. Dem Tonmeister obliegt nun die Kunst, beim Zuhörer die gleiche Wirkung zu erzeugen, als befände er sich mitten im Bayreuther Festspielhaus. Das Ziel dabei ist, ein Höchstmaß an emotionaler Ansprache zu erreichen. Das gelingt mit einer mehrkanaligen Audiowiedergabe bedeutend besser als in Stereo oder gar Mono. International hat sich in der Mehrkanaltechnik das 5.1-Verfahren etabliert, mit einer Standard-Aufstellung von drei Front-Lautsprechern, zwei rückwärtigen Surround-Lautsprechern und einem so genannten Subwoofer für sehr tiefe, meist als Effekt genutzte Frequenzen.

Was benötigt man für den Empfang von Mehrkanalton-Sendungen?

Mit einem digitalen Satellitenreceiver (DVB-S = Digital Video Broadcasting über Satellit) zusammen mit einem Dolby Digital - Receiver sowie dem Lautsprecher-Set können die Mehrkanaltonsendungen auf Bayern 4 Klassik in ganz Europa empfangen werden.

Die Satellitensignale werden dem digitalen Satellitenreceiver (Set-Top-Box) zugeführt, deren Ausgänge einerseits mit dem Fernsehgerät (Scart-Buchse), als auch mit einem mehrkanaligen Digital-Verstärker verbunden sind. Dazu genügt ein einziges dünnes, meist optisches Kabel. Im Verstärker wird das zugeführte Audiosignale decodiert und ausgewertet: Der Decoder erkennt dabei automatisch Mono, Stereo oder Mehrkanal-Dolby-Digital-AC3 und verteilt das entsprechende Audio auf die einzelnen Lautsprecher.

In der Regel sind neuere Satelliten-Empfangsanlagen digitaltauglich, sofern sie nicht älter als ca. 7 Jahre sind. Set-Top-Boxen benötigen in jeden Fall einen Dolby Digital –Tonausgang. Im Zweifelsfall bietet der Fachhandel hier Hilfe an.

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