Bei den Tarifverhandlungen zwischen den Künstler:innengewerkschaften Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles e.V. (VdO) sowie dem Deutschen Bühnenverein ist es heute nicht zu einer Einigung gekommen. Der Bühnenverein hatte den Gewerkschaften einen Fahrplan vorgestellt, mit dem die Einstiegsgage über die kommenden drei Spielzeiten kontinuierlich angehoben worden wäre. Dazu wurde eine daran orientierte Erhöhung der Gagen für Gäste, die Dynamisierung der Einstiegsgage ab der vierten Spielzeit und die Berücksichtigung der Beschäftigungszeit bei der Gagenhöhe angeboten.
Nachdem die Verhandlungen schon einmal vertagt wurden, ist ein weiterer Aufschub aufgrund der fortgeschrittenen Haushaltsplanung in den Mitgliedshäusern nicht möglich. Daher gibt der Deutsche Bühnenverein seinen Mitgliedern die normative Empfehlung, den künstlerisch Beschäftigten ab der kommenden Spielzeit eine Gage von mindestens 2.500,- Euro im Monat zu zahlen.
Bühnenverein und Gewerkschaften werden ihre Gespräche am 1. Juni 2022 fortsetzen. Dabei wird es neben der Entwicklung der Einstiegsgage in den folgenden Spielzeiten auch um weitere Themen des Manteltarifvertrags, wie Arbeits- und Teilzeit, gehen.
Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins:
„Wir bedauern sehr, dass die Tarifverhandlungen heute nicht mit einer Einigung bei der Einstiegsgage abgeschlossen werden konnten. Umso wichtiger ist es uns jetzt, sicherzustellen, dass die Anhebung zum Start der Spielzeit 2022/23 flächendeckend auf Basis der normativen Empfehlung des Bühnenvereins umgesetzt wird und wir im Juni mit den Gewerkschaften weiter an einer Einigung für die Folgespielzeiten arbeiten. Dass die Mindestgage absehbar deutlich angehoben werden muss, darüber sind sich alle Akteure einig. Wir können dies nur nicht in dem Tempo gewährleisten, das von den Gewerkschaften gefordert wird.“