Am 16. und 17. Mai 2018 diskutierten Expert*innen in der Akademie der Kulturellen Bildung über die Rolle Kultureller Bildung als "Kitt oder Korrektiv im Spannungsfeld von kollektivem Gedächtnis, kulturellen Identitäten, Symbolen und Werten“. Die Jahrestagung der Wissensplattform Kulturelle Bildung Online zu Chancen, Risiken und Herausforderungen Kultureller Bildung im Kontext des gesellschaftlichen Zusammenhalts wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Angesichts einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft loteten die Expert*innen in Vorträgen, Podiumsrunden und Workshops aus, wie kulturelle Bildungskonzepte aussehen müssten, die gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und zugleich Raum für individuelle Positionierungen schaffen. Zudem fragte die Tagung, ob Kulturelle Bildung wirklich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beiträgt oder ob sie nicht vielmehr eine kritische Haltung zu kulturellen Identitäten, Symbolen und Werten unterstützt.
Mit einer Podiumsrunde und einleitenden Inputs zu Themen wie Digitalisierung, Identitäten, Wertewandel und Transformation in der Gesellschaft standen am ersten Tag der Tagung zunächst die Herausforderungen für die Kultur und Kulturelle Bildung im Vordergrund. Die Potentiale und Ansätze, die aus den Themen wachsen, ergründete am Nachmittag ein vielfältiges Workshop-Programm.
In drei Projektbeispielen aus der Kulturellen Bildung stellte die Fachkonferenz mit Sounds in the Silence, X-Vison Ruhr und pottfiction am zweiten Tag Innovationen aus der Praxis vor. Das abschließende Podium brachte Perspektiven aus Politik, Praxis und Forschung zusammen, um die Rolle Kultureller Bildung als Kitt oder Korrektiv für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzuschätzen.
Unter Moderation von Prof. Dr. Susanne Keuchel diskutierten Prof. Christian Höppner (Deutscher Kulturrat), Tom Braun (BKJ), Prof. Dr. Haci Halil Uslucan (Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung), Annette Berg (Stadträtin Stadt Gelsenkirchen) und Prof. Dr. Max Fuchs (Universität Duisburg-Essen) über Chancen und Grenzen Kultureller Bildung im Kontext von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Prof Christian Höppner, der zuvor die Initiative Kulturelle Bildung näher vorstellte, betonte auf dem Podium "Lebenslange Teilhabe kontinuierlich zu gestalten, ist Aufgabe der Kulturellen Bildung. Projekte können nicht ersetzen, was eine durchgängige Teilhabemöglichkeit leisten kann. Konzepte und Handlungsempfehlungen zu den Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kulturellen Bildung gibt es zuhauf. Es gibt kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“
Das Podium wurde vom WDR3 Forum aufgezeichnet und wird in den kommenden Monaten ausgestrahlt.