Feierliche Formen unterstreichen die Bedeutung oder die Wichtigkeit besonderer Handlungen und Ereignisse. Betrachtet man feierliche Formen genauer, dann fällt sofort die besondere Bedeutung von Symbolen oder symbolischen Handlungen auf. Feierliche Formen ohne Symbole, eingerahmt von Musik, von ihr begleitet oder kommentiert, scheinen allgemein nicht denkbar zu sein.

Militärische Zeremonielle sind solcherart feierliche, im Besonderen sogar hoheitliche Akte und werden nach einem genau festgelegten Ablauf von ritualisierten Handlungen durchgeführt. Dabei finden visuelle und akustische Zeichen oder »spezifische Symbole«, die sich speziell in deutschen Streitkräften entwickelt haben, Verwendung.

Musik tritt dabei an die Stelle eines wesentlichen Motors und Garanten. Nicht zuletzt gewährleistet sie die persönliche Teilhabe des Einzelnen an diesen Vorgängen, indem sie den Handlungsverlauf nicht nur strukturiert, sondern ihn emotional sowohl nach „innen“ für den einzelnen Beteiligten als auch nach „außen“ durch Schaffung eines Rezipientenkreises bedeutsam vermittelt. Militärmusik wiederum ist seit alters her ein wichtiger Bestandteil militärischer Zeremonielle.

Wirken und Wirkung von Militärmusik und der von ihr gespielten Musiken bei solchermaßen symbolischen Akten wie Staatsbesuchen, beim Großen Zapfenstreich und bei anderen protokollarischen Akten sollen im Kontext gesellschaftlicher, politischer und militärischer Entwicklungen und unter musikalischen und psychologischen Aspekten bei dieser Veranstaltung am 18. und 19. September 2012 im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Bonn betrachtet und diskutiert werden.