Der Pianist Georg Graewe erhält den je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk gestifteten SWR-Jazzpreis 2015. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird im kommenden Herbst beim Internationalen Festival "Enjoy Jazz" in Ludwigshafen überreicht. Im Preisträgerkonzert wird der 1956 in Bochum geborene Graewe sowohl solistisch als auch im Trio mit Ernst Reijseger und Gerry Hemingway auftreten. Ebenfalls nominiert für den SWR-Jazzpreis waren der Schlagzeuger Christian Lillinger und der Pianist Rainer Böhm.

Die Begründung der Jury: "Mit Georg Graewe wird in diesem Jahr ein Musiker gewürdigt, dem der Jazz in Deutschland richtungsweisende Impulse verdankt. Insbesondere durch die Ausformung einer ebenso freien wie konzisen Klang- und Formsprache, die von der amerikanischen Jazzklavier-Tradition genauso beeinflusst ist wie von der europäischen Kunstmusik, hat Graewe Maßstäbe gesetzt. Sowohl als Solist als auch als Leiter verschiedener Ensembles wie dem GrubenKlangOrchester oder dem Georg-Graewe-Quartett konnte er sich internationales Renommee erspielen. Besonders hervorzuheben ist sein langjähriges frei improvisierendes Trio mit dem Cellisten Ernst Reijseger und dem Schlagzeuger Gerry Hemingway. Darüber hinaus hat Graewe mit vielen führenden Musikerpersönlichkeiten der Gegenwart kooperiert – darunter Anthony Braxton, Evan Parker, Roscoe Mitchell, Dave Douglas, Phil Minton, Barry Guy, Barre Phillips, John Butcher, Mats Gustafsson und Paul Lovens. Neben seiner Arbeit als Pianist und Bandleader ist Graewe auch als Komponist aktiv. Sein Werkkatalog umfasst sowohl Opern, Kammermusik, Orchesterstücke als auch Arbeiten für Film und Fernsehen sowie Musik zu Theateraufführungen, Hörspielproduktionen und Videoinstallationen."

Der SWR-Jazzpreis ist der älteste Jazzpreis Deutschlands und wird 2015 zum 35. Mal vergeben. Die Jury besteht aus je zwei Vertretern des SWR (Julia Neupert/Juryvorsitz und Günther Huesmann) und des Landes Rheinland-Pfalz (Georg-Rudolf May, Konrad Georgi), einem Mitglied einer Jazzorganisation (Achim Kaufmann, Union Deutscher Jazzmusiker) und zwei unabhängigen Musikkritikern (Ralf Dombrowski, Nina Polaschegg).

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