Der Komponist Sven-Ingo Koch aus Schwerte erhält den 48. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart. Um den Kompositionspreis 2003 hatten sich 17 Komponistinnen und 47 Komponisten mit insgesamt 117 Werken beworben. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert. Sven-Ingo Koch aus Schwerte wird für seine Kompositionen “Und. Weit. Flog. (Räume - Bewegungen)“ (30 Minuten) und „Escondido-Road-Tänze (PO.DA. 2-5-3-8)“ (zehn Minuten) ausgezeichnet.

Sven-Ingo Koch wurde 1974 in Hagen geboren. Er studierte von 1993 bis 1999 instrumentale und elektronische Komposition bei Nicolaus A. Huber und Dirk Reith an der Folkwang-Hochschule Essen, im ersten Jahr als Jungstudent. 1999/2000 absolvierte er ein Aufbaustudium bei Brian Ferneyhough und Roger Reynolds an der University of California San Diego, Kalifornien, wo er ab 2002 als Assistent von Prof. Tom Grey auch Seminare zur Musik Beethovens leitete. Von Januar bis Juni 2003 hatte er einen Lehrauftrag für Komposition und Musikgeschichte nach 1945 als Assistent von Professor Brian Ferneyhough inne. Seit Juli 2003 arbeitet und lebt er freischaffend in Deutschland.

Die preisgekrönten Werke des Preisträgers werden zu Beginn des Jahres 2005 in einem Preisträgerkonzert im Rahmen des Festivals Eclat in Stuttgart aufgeführt. Bei dieser Gelegenheit wird dem Komponisten auch die Urkunde überreicht.

Sven-Ingo Koch erhielt 1999 den Folkwangpreis, 2000 den Bachpreis Hannover, 2001 den cynet art honorary mention und den Förderpreis des BDI sowie eine Reihe von Stipendien, darunter das Stipendium der Fondation Royaumont (1997), ein DAAD-Stipendium (1999 bis 2000), eines der Akademie der Künste Berlin in den Jahren 2000 und 2002 sowie das der Stanford University (2000 bis 2003) und 2003 das Residenzstipendium von GRAME, Lyon.

Werke von Koch wurden bereits bei zahlreichen Festivals für Neue Musik sowie bei der Expo2000 und der ICMC 2000 in Berlin aufgeführt. Im September 2003 sendete das Deutschland Radio Berlin ein Portrait des Komponisten. CD-Produktionen erschienen bei Ars, Cybele und Edition Zeitklang. Der Preisträger arbeitete bereits mit dem Ensemble Modern, der Musikfabrik, dem Nouvelle Ensemble Moderne, dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, dem Schlagquartett Köln, dem Trio Surplus und den Stuttgarter Vokalsolisten zusammen.


Die Jury
Mitglieder der Jury waren Hans-Peter Jahn, Südwestrundfunk, Professor Rainer Wehinger, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, die Komponisten Beat Furrer, Professor Hanspeter Kyburz und Professor Marco Stroppa sowie der Musikwissenschaftler Professor Dr. Thomas Kabisch und der Dirigent Professor Manfred Schreier. Den Vorsitz hatte der Leiter des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart, Dr. Wolfgang Ostberg.

Der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart
Der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart wurde 1955 eingerichtet, um junge Komponistinnen und Komponisten zu fördern und ihnen und der zeitgenössischen Musik den Weg in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu ebnen. Er wird seit seiner Gründung jährlich vergeben. Teilnahmeberechtigt sind junge Komponistinnen und Komponisten bis zum Alter von 35 Jahren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Jeder Teilnehmende durfte maximal zwei Werke einreichen, Werke, deren Aufführungsdauer zwischen zehn und 30 Minuten betragen sollte. Zugelassen sind nur Werke, die noch nie im Rahmen eines Wettbewerbes ausgezeichnet worden sind.

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