Bei der diesjährigen Musiker-Auswahl der Studienstiftung des deutschen Volkes, Deutschlands größtem Begabtenförderungswerk, war neben klassischen Musikern erstmals eine Musical-Sängerin erfolgreich: Nedime Ince, geboren in Konak (Türkei) und seit ihrem 8. Lebensjahr in Deutschland, studiert im 6. Semester Gesang in der Fachrichtung Jazz / Popularmusik (vokal) / Musical an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.

Insgesamt 78 Kandidaten stellten sich der Jury der Studienstiftung des deutschen Volkes. 36 Nachwuchsmusiker wurden nach dem Auswahlverfahren an der gastgebenden Hochschule für Musik in Detmold für das Stipendium ausgewählt. Ebenfalls in die Studienstiftung aufgenommen wurden in einem eigenen Verfahren drei Komponisten.

Als Stipendium erwartet die Aufgenommenen nun neben einer finanziellen Förderung von monatlich bis zu 597 Euro sowie einem Büchergeld (150 Euro/Monat) ein vielfältiges Programm: Auslandsstipendien, Sommerakademien und Sprachkurse. Finanziert vom Verein der Freunde und Förderer der Studienstiftung können zudem Meisterkursteilnahmen, Wettbewerbe und CD-Produktionen unterstützt werden.


Hintergrundinformationen:

Jedes Jahr schlagen die Leitungen der staatlichen Musikhochschulen nach einer internen Vorauswahl Kandidaten für die Studienstiftung vor. Die meisten Vorschläge stammen aus dem Bereich der Klassischen Musik. Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine steigende Tendenz bei Vorschlägen aus populärmusikalischen Studiengängen. "Je mehr Kandidaten aus den Bereichen Jazz, Rock und Pop sich in der Endauswahl durchsetzen, umso mehr solcher Vorschläge erhalten wir", berichtet Dr. Jörn Weingärtner, Leiter der Musikerförderung der Studienstiftung. Ingesamt fördert die Studienstiftung 150 besonders begabte Musiker.

Zwei unabhängige Kommissionen begutachten die vorgeschlagenen Kandidaten anhand eines Vorspiels und eines persönlichen Gespräches. Die Vorspiele folgen einem festen Muster: Studierende in künstlerischen Studiengängen präsentieren sich mit mindestens drei Werken aus unterschiedlichen Epochen, darunter einem zeitgenössischen Stück. Schulmusiker halten nach einem kürzeren Vorspiel auf dem Hauptinstrument einen musikpädagogischen Vortrag. Im persönlichen Gespräch stehen die drei Kriterien der Studienstiftung im Vordergrund: Leistung, Initiative, Verantwortung. "Wir erwarten auch von Musikern, dass sie gesellschaftliche Entwicklungen reflektieren und mitgestalten wollen", betont Weingärtner.

Für vorgeschlagene Komponisten gilt ein gesondertes Verfahren. Sie werden anhand der eingereichten Kompositionen - in eingespielter Form und als Partitur - und eines persönlichen Gespräches begutachtet. Aufnahmequoten gibt es bei dabei ebenso wenig wie bei allen anderen Auswahlverfahren der Studienstiftung.