20 Jahre Studiengang Musical/Show – das ist neben großem Entertainment auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Musiktheater. So widmet sich das Symposium "Zwischen den Stühlen" den Remigranten im unterhaltenden Musiktheater der Fünfziger Jahre. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder oppositioneller Haltung nach 1933 ins Ausland geflohen waren, kamen nach 1945 wieder in den deutschen Sprachraum zurück – im Gepäck eine neue Gattung, die es bis dahin hierzulande noch nicht gab: das Musical.

Nach den Entbehrungen des Exils versuchten diese Künstlerinnen und Künstler, an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen. Sie trafen auf die konservativen fünfziger Jahre und gerieten "zwischen die Stühle". Ein konfliktträchtiges Jahrzehnt, dynamisch pendelnd zwischen besitzstandswahrender Spätoperette und ästhetischer Innovation.

Beide Traditionsstränge, die des amerikanischen Musicals und des deutschen unterhaltenden Musiktheaters, fließen in der heutigen Ausbildung der UdK Berlin zusammen. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Studiengangs werden diese Zusammenhänge mit einem wissenschaftlichen Symposium zwei Tage lang untersucht.

28. und 29. Mai 2010, 10-18 Uhr
Alte Bibliothek, Hardenbergstraße 33, Berlin-Charlottenburg
Eine Veranstaltung des Deutschen Musikarchivs und des Studiengangs
Musical/Show der UdK Berlin


Die Universität der Künste Berlin ist eine der größten künstlerischen Hochschulen in Europa und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 40 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Prof. Martin Rennert. Mit mehr als 500 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.

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