Die repräsentative Langzeitstudie der Universität Regensburg belegt: internationale Jugendaustauschprogramme beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig. Die Ergebnisse der im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) durchgeführten Studie sind nun in zwei Publikationen nachzulesen. „Internationale Jugendbegegnungen als Lern- und Entwicklungschance“ und „Erlebnisse, die verändern“ können jetzt bestellt werden.

Internationale Jugendbegegnungen sind in vielen Ländern seit langem Bestandteil des schulischen und außerschulischen Bildungsangebotes. Aber: Welche nachhaltigen Wirkungen erzielen sie? Können diese Wirkungen empirisch erfasst und gemessen werden? Diesen Fragen ist Prof. Dr. Alexander Thomas mit einem Team der Universität Regensburg im Rahmen des Forschungsprojektes „Langzeitwirkungen der Teilnahme an internationalen Jugendaustauschprogrammen auf die Persönlichkeitsentwicklung“ erstmals systematisch nachgegangen. Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e.V. und finanziert von der Stiftung Deutsche Jugendmarke.

Die Studie belegt eindeutig, dass die Teilnahme an internationalen Jugendaustauschprogrammen eine erstaunlich nachhaltige Wirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung ausübt. Dabei erzielen verschiedene Begegnungsformen, wie z.B. der Jugendkulturaustausch, sehr spezifische Wirkungen.

Steigerung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenzen:

48 % der Befragten können durch die Begegnung besser unbekannte Situationen meistern.
50 % sind offener gegenüber fremden Menschen geworden.
50 % haben gelernt, sich in einer Gruppe einzubringen.

Steigerung der interkulturellen Kompetenzen:

61 % haben durch die Begegnung positive Gefühle gegenüber dem Partnerland entwickelt.
57 % konnten vertieftes Wissen über andere Kulturen gewinnen.
51 % der Befragten fällt es seit der Begegnung leichter, das Verhalten von Menschen aus anderen Kulturen zu verstehen.

Steigerung der Fremdsprachenkompetenzen:

61 % haben durch die Begegnung Hemmungen abgebaut, sich in einer Fremdsprache auszudrücken.
55 % haben ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessert.
23 % wurden dazu angeregt, eine neue Fremdsprache zu lernen.

Die Befunde sind einerseits wichtig für die Organisatoren von Begegnungen, um ihre Programme weiterentwickeln zu können. Andererseits schaffen sie bei den in Deutschland jugendpolitisch Verantwortlichen und in der breiten Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die große Bedeutung, die dem organisierten internationalen Jugendaustausch zukommt.

Die Ergebnisse dieser umfangreichen und repräsentativen wissenschaftlichen Studie sind jetzt in Buchform nachzulesen.