Nach der Unterzeichnung des Intendanten-Vertrages mit Stephan Märki wünscht Oberbürgermeister Stefan Wolf dem neuen, alten Generalintendanten des Deutschen Nationaltheaters Weimar (DNT) viel Erfolg: "Auf gute Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren: Für Weimar, für sein berühmtes Theater und für ein kreatives und attraktives Thüringer Staatstheater!"

Der Vertrag bedeute für alle Seiten einen Kompromiss, so betont der Oberbürgermeister. Dieser Kompromiss sei in der Januar-Sitzung ausgehandelt worden und alle Vertragsparteien hätten dabei Abstriche machen müssen. Es sei aber richtig und wichtig für das Weimarer Theater gewesen, dass man sich die dafür nötige Zeit genommen habe und die verschiedenen Erwartungen an einander in den Verhandlungen deutlich zum Ausdruck gekommen seien.

Vor dem Intendanten stehen nun große und schwere Aufgaben: Die Staatskapelle braucht einen neuen Generalmusikdirektor und die Möglichkeit, langfristig zu planen; von seinem Sprechtheater mit dem künftigen Chefdramaturgen erhofft sich Weimar Aufsehen erregende und attraktive Inszenierungen – im Schillerjahr und darüber hinaus.

Ungeklärt blieb die Frage der Finanzierung bei künftigen Tarifsteigerungen – die gemeinsame Forderung, hier für mittelfristige Lösungen über 2009 hinaus Aussagen zu treffen, die Oberbürgermeister Wolf mit dem Intendanten Stephan Märki gegenüber dem Freistaat erhoben hatten, wurde nicht eingelöst. Hier stehe der Freistaat weiterhin in der Pflicht, sich deutlich zu seinem Staatstheater zu bekennen.

Oberbürgermeister Wolf bittet alle Seiten, nun mit dem Theater und seinem Intendanten konstruktiv an die Bewältigung der bevorstehenden schwierigen Aufgaben zu gehen. Dazu gehöre auch die Fortsetzung der "Diskussion über die langfristige qualitative und strukturelle Fortentwicklung" des DNT, wie sie zu Recht von den vier städtischen CDU-Aufsichtsräten in ihrem Brief vom 14. Januar 2009 an den Kultusminister gefordert worden sei. Auch über die Vertragsverlängerung hinaus sei dieser Brief beachtenswert und viele der hier geäußerten Positionen und Anregungen würden von einem großen Teil der kulturinteressierten Bürger Weimars geteilt.

Dem ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglied Joachim Trommsdorf spricht der Oberbürgermeister seine Hochachtung aus. Er habe immer mit Leidenschaft und Kenntnis für die Sache des DNT gefochten. Ausgeschieden sei er unter anderem auch, weil ihm eine teilweise unerträgliche Diskussionskultur und jahrelange Indiskretionen aus dem Aufsichtsrat eine weitere Mitarbeit unmöglich gemacht hätten.

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