Das Präsidium des Landesmusikrats begrüßt die Schulreform und appelliert an die Bürgerinnen und Bürger beim Volksentscheid dafür zu stimmen.

Längeres gemeinsames Lernen ist Standard in fast allen europäischen Ländern. Längeres gemeinsames Lernen hilft den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft abzukoppeln. Kinder aus bildungsfernen Familien, Kinder mit Migrationshintergrund und auch Spätentwickler können so noch zu einem späteren Zeitpunkt den Weg auf die weiterführende Schule finden. Es sorgt für mehr Bildungsgerechtigkeit, fördert das soziale Miteinander und wird mehr Talenten als bisher eine Chance geben.

Der Landesmusikrat begrüßt auch das Prinzip des individualisierten Unterrichts, weil dieser das einzelne Kind dort abholt, wo es motivierbar ist und Lernmöglichkeiten besitzt. Die Unterschiedlichkeit der Kinder wird nicht über einen Kamm geschoren.

Der Landesmusikrat begrüßt auch die Entscheidung für kleinere Klassen. Jede Lehrerin, jeder Lehrer weiß, dass individueller und damit besser gefördert werden kann, je weniger Kinder in einer Klasse sind. In der Primarschule werden auch die Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 von kleineren Klassen profitieren.

Wie die Vertreter anderer Schulfächer auch begrüßen die Musikpädagogen im Landesmusikrat die Schulreform. Wenn im heute geforderten praktisch-ganzheitlichen Musikunterricht jedes Kind ein Instrument spielt, wenn verschiedene Instrumente gleichzeitig gespielt werden, wenn Kinder, die gerade anfangen, ein Instrument zu erlernen mit Kindern, die bereits Jahre dabei sind, gemeinsam erfolgreich Musik machen sollen, wenn kreative Prozesse in Gang gesetzt werden sollen, ist individuelles Unterrichten in kleinen Klassen unerlässlich. Eine Schule ohne diesen Musikunterricht ist heute undenkbar.

Der Landesmusikrat Hamburg e. V. (LMR HH) ist Dachverband der in der Freien und Hansestadt Hamburg am Musikleben beteiligten Fachverbände, Institutionen und Persönlichkeiten des Laienmusizierens und der professionellen Musik. Der LMR HH fördert insbesondere die zeitgenössische Musik, den Jazznachwuchs und die musikalische Breitenbildung. Er ist in Kooperation mit der Jugendmusikschule und dem Hamburger Konservatorium Träger der Landesmusikakademie, organisiert Musikprojekte und Fortbildungen für Kindertagesstätten, ist Träger von Jugendensembles (Landesjugendorchester, Landesjugendjazzorchester Jazzessence, VTF Landesjugendorchester), organisiert die Schulprojekte „Reise in die Musik des 21. Jahrhunderts“, Klangradar 3000 und Klangwellen, bei denen Komponisten in die Schulen gehen und mit den Kindern Musik komponieren, organisiert die Jugendwettbewerbe Jugend jazzt und schooljam sowie die Chor- und Orchesterwettbewerbe.