Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche mit dem Ziel geführt, die Kölner Bühnen optimal auf die Interimszeit 2012 bis 2015 einzustellen. Diese Notwendigkeit ergab sich nach der Entscheidung von Schauspielintendantin Karin Beier, 2013 oder 2014 zum Deutschen Theater nach Hamburg zu wechseln.

Ein Kernpunkt der angedachten Lösung wäre der Abschluss eines Vertrages mit Opernintendant Uwe Eric Laufenberg als Generalintendant für die Sparten Oper, Schauspiel und Tanzgastspiele für die Interimszeit von 2012 bis 2015. Zudem würde mit Uwe Eric Laufenberg der Vertrag als Intendant der Sparte Oper für die Spielzeiten 2015/2016 bis 2017/2018 verlängert werden. Ab 2015 würde dann auch wieder eine eigenständige Schauspiel-Intendanz berufen.

„Unser Ziel wäre es, die Eigenständigkeit der Sparten Oper, Schauspiel und Tanzgastspiele in der schwierigen Phase des Interims zu sichern und zukunftsweisend neu zu organisieren“, erklärt dazu Oberbürgermeister Jürgen Roters. „Mit Uwe Eric Laufenberg würden wir dafür einen erwiesenermaßen kompetenten und erfolgreichen Generalintendanten gewinnen, der die spezifischen Kölner Problemlagen bis in kleinste Detail kennt. Ich bin sicher, dass er die Kölner Bühnen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Institute erfolgreich durch die Phase des Interims steuern würde. Ich habe Herrn Laufenberg gerade in den aktuellen Verhandlungen als einen Mann kennengelernt, der dabei auch die Belange der Gesamtstadt und die Sparanstrengungen, die alle Teile der Stadtgesellschaft mittragen müssen, im Blick hat.“

Zweiter Kernpunkt der Überlegungen ist die vom Rat geforderte deutliche Reduzierung der bislang mit 41 Millionen Euro bezifferten Interimskosten. OB Jürgen Roters und Opernintendant Laufenberg sind sich einig, dass eine Reduzierung um 15 bis 20 Prozent erzielt werden könnte. Die Bühnen würden ermächtigt, die zur Umsetzung des Interimskonzeptes erforderlichen Verträge im Rahmen dieses per Ratsbeschluss festgelegten Budgets selbst abzuschließen. Roters und Laufenberg sind sich einig, dass sich das künstlerische Angebot aller drei Sparten auf verschiedene Spielorte im Stadtgebiet verteilt und Synergien bestmöglich genutzt werden sollten. Während der Interimsphase müsste auch erreicht werden, dass das Angebot an kommerziellen Musicals in Köln vor dem Bezug einer neuen, festen Musical-Spielstätte aufrecht erhalten bleibt.

Der Startzeitpunkt 2012 für die geplante Generalintendanz setzt voraus, dass mit Schauspielintendantin Karin Beier eine Einigung über die Restliche Laufzeit ihrer Intendanz erzielt wird. Die mit Intendant Laufenberg vorgesehene Regelung soll im September 2012 beginnen, das ist der Zeitpunkt zu dem der alte Vertrag von Schauspielintendantin Karin Beier endete. Derzeit verhandeln Kulturdezernent Professor Georg Quander und Oberbürgermeister Jürgen Roters mit Schauspielintendantin Karin Beier über eine einvernehmliche Lösung. Oberbürgermeister Jürgen Roters: „Ich habe bereits betont, dass wir Frau Beier bei ihrer Entscheidung, nach Hamburg zu wechseln, selbstverständlich unterstützen.“

In den ersten Gesprächen hat Karin Beier erklärt, sie wolle zumindest die Spielzeit 2012/2013 im Interim gestalten. Für 2013/2014 sei sie noch nicht entschieden. Sie könne sich aber auch vorstellen, nicht nach Hamburg zu wechseln, sondern auf Dauer in Köln zu bleiben. Natürlich, so Oberbürgermeister Roters, „würden wir uns darüber sehr freuen!“

„Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, dass die Bühnen der Stadt Köln nicht mit Reibungsverlusten, sondern mit Erfolg das Interim absolvieren und im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen die Häuser die beste Ausgangsbasis erlangen, um nach der Sanierung furios durchstarten zu können“, unterstreicht Oberbürgermeister Jürgen Roters.